Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 353
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Vom Büchertisch.

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Aerztliche Gesellschaft für Parapsychische Forschung zu Berlin.

In der vor der Sommerpause letzten Versammlung sprach am 4. Mai
Herr Univ.-Professor Oskar Fischer, Dozent für Psychiatrie und Neurologie
an der deutschen Universität Prag über seine Versuche mit dem
Wiener „Hellseher" Raphael Schermann und deren wissenschaftliche
Bedeutung zur Klärung der Frage von Hellsehen und Telepathie. Prot.
Fischers, durch zahlreiche Lichtbilder unterstützter Vortrag ist im
wesentlichen durch die eingehende Würdigung seines Buches (Verlag
Urban und Schwarzenberg, Berlin) bekannt, die hier im Februarheft
durch Schrenck-Notzing gegeben wurde. Schermann ist bekanntlich
imstande, auf verschiedenen Wegen eine Person in ihren Grundeigenschaften
zu erfassen: durch Betrachtung und Betastung der Schrift,
durch Betastung eines verschlossenen Briefes, durch Wahrnehmung
einer nicht sichtbaren Schrift, und durch eine Art telepathischer Ueber-
tragung, die Fischer psychischen Transfert nennt.

Es war außerordentlich beglückend, einen Universitätslehrer in
so temperamentvoller Weise über dieses nochbedeutsame Thema reden
zu hören. Der fesselnde Vortrag, bei welchem am Schluß auch eine
scharfe Abrechnung mit einigen sogenannten „Kritikern" nicht fehlte,
fand bei den zahlreich erschienenen Zuhörern lebhaften Beifall und
Anerkennung. In der Diskussion sprachen die Aerzte San.-Rat Körber,
Dr. Frank (Briesen), Dr. Neugarten, Fräulein Dr. Wygodzinski und
Schriftsteller Gradenwitz. S.

Berichtigung: Auf S. 256, Maiheft, Zeile 12 von oben ist zu lesen:
„Teleplastik" statt „Telepathie".

Vom Büchertisch.

Geschichte der okkultistischen (metapsychischen) Forschung von der
Antike bis zur Gegenwart, IL Teil: Von der Mitte des 19. Jahrhunderts
bis zur Gegenwart. Von Rudolf Tischner. Baum Verlag,
1924, 371 Seiten. Preis geb. 9 M., vorrätig bei Mutze, Leipzig
Eine im Gegensatz zum ersten, 1922 erschienenen, von Professor
Dr. Ludwig verfaßten Teil des Werkes in ausgesprochen animistischem
Sinne geschriebene Geschichte der okkultistischen Forschung von der
Mitte des 19. Jahrhunderts, speziell dem Beginn der spiritistischen Bewegung
in Amerika bis zur unmittelbaren Gegenwart, den Forschungen
eines Schrenck-Notzing, Tischner, Wasiliewski, Grunewald hin, über
die mit großer Sachlichkeit und Gründlichkeit berichtet wird. Auch
Vertreter der spiritistischen Hypothese wie Hellenbach, du Prel, Myers
u. a. werden in anerkennenswert objektiver Weise geschildert, stets
freilich unter scharfer Betonung des animistischen Standpunktes des
Verfassers. Bei Gelegenheit der Kreuzkorrespondenz, S. 209 f., wird der
Verfasser der wissenschaftlichen Fassung der spiritistischen Hypothese
in erfreulicher Weise gerecht und betont die Möglichkeit einer künftigen
Anerkennung des spiritistischen Identitätsbeweises durch die
Wissenschaft. Freilich andere spiritistische Forscher wie Perty, S. 116 ff.,
Flammarion 270 f., de Rochas 271, auch Immanuel Hermann Fichte,
S. 141 f., kommen, soweit sie Vertreter der spiritistischen Hypothese
sind, namentlich im Vergleich zu animistischen Forschem, wie Schindler
, dann G. Haddock, dem vier Seiten gewidmet sind, während ein
spiritistischer Experimentalforscher wie Durville überhaupt nicht erwähnt
ist, viel zu kurz.

Sieht man aber von diesen mit dem ausgesprochen animistischen
Standpunkt des Verfassers zusammenhängenden Einseitigkeiten in der
Beurteilung und Behandlung der einzelnen Forscher ab, so ist das
Tischnersche Werk als eine ausgezeichnete Leistung deutschen Forscherfleißes
und deutscher Objektivität zu beurteilen, der das Ausland

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