Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 385
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Sidgwick: Gedankenübertragungsexperimente. 385

oder Mißerfolges besprochen worden, oder von dem des Anteils, den
der Agent daran hat. Nun wende ich mich der interessanten und wichtigen
Frage zu, was für ein Licht die Protokolle ühkür den Wieg verbreiten
, auf dem die Ideen, die der Agent zu übermitteln wünscht, die
Psyche des Perzipienten erreichen. Im Zusammenhang damit sollte man
Prof. Murrays eigene Erörterung dieses Gegenstandes lesen (Proc.
Bd. XXIX S. 57—63). Er sagt uns in seiner Antrittsrede als Präsident
unter anderem, er glaube, daß er beim Experimentieren wahrscheinlich
in einen Zustand leichter Hyperästhesie gerate und ganz besonders
sensitiv gegen jegliche Art von Eindrücken werde — so würden z. B.
Geräusche unerträglich. Er sagt auch, er neige zu dem Schluß, daß

„die Grundlage dieser sogenannten Telepathie ein unterbewußtes
Empfindungsvermögen der Sinne ist, so daß eine sensorielle Aufregung,
die zu schwach ist, um bewußt zu werden, von der Seele in einem aus.
ihm (d. h. dem unterbewußten Empfindungsvermögen, d. Uebers.)
sich ergebenden Zustand empfunden wird. . . Aber", fügt er hinzu,
„wir müssen auf die Möglichkeit vorbereitet sein, daß dieses Sinnesempfindungsvermögen
nicht beschränkt bleibt auf die Eingangspforten
der fünf kanonischen Sinne: Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Tastgefühl
. . . Anderseits scheint mir irgendwas von der Beeindruckung,
die anscheinend sehr deutlich und plötzlich auftritt, so, wenn ich eine
gewisse emotionelle Atmosphäre erfühle, oder das Land, zu welchem
ein Ereignis gehört, oder, daß die Geschichte aus einem Buche und
nicht aus dem wirklichen Leben stammt, das alles scheint mir nicht
derartig zu sein, daß es durch bloße Sinneseindrücke in der kanonischen
Art hätte wohl übertragen werden können. So bin ich also
geneigt, einstweilen die Wahrscheinlichkeit zuzulassen, daß wir für den
Seelenzustand eines anderen Menschen unmittelbar sensitiv zu werden
vermögen."

Mit diesem letzten Urteil gibt Prof. Murray natürlich die Wahrscheinlichkeit
zu, daß Telepathie wirksam gewesen ist, ohne sich jedoch
dafür einzusetzen, daß die Telepathie ein rein parapsychischer Vorgang
sei. Er läßt, wie ich ihn verstehe, der Theorie, die wir die „Gehirnwellen
"-Theorie nennen, den Weg offen, von der übrigens in letzter Zeit
wenig gehört worden ist. Jedoch macht es seine Andeutung einer Hyperästhesie
notwendig, die Protokolle sorgfältig zu prüfen, um zu sehen,
was für Anzeichen dafür vorhanden sind. Ich will mit den weniger wichtigen
Sinnen anfangen. Der Tastsinn, der, glaube ich, nur beim Halten
der Hände gewirkt haben kann, und dann nur durch den Ausdruck von
Zustimmung oder Nichtzustimmung des Agenten zu dem, was von dem
Perzipienten bereits gesagt worden ist, ist schon oben besprochen worden
(S. 382). Geschmack und Geruch kommen, soweit ich sehen kann,
in bezug auf Hyperästhesie überhaupt nicht in Frage, weil es hier keine
wirkliche Geschmacks- und Geruchsempfindung gab, die verstärkt werden
konnten. Es ist wahr, daß in zwei Sitzungen die Beeindruckung des

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