Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 386
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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386 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

Perzipienten mit einer Geruchsempfindung begann, aber das hatte nichts
mit einer physisch verursachten Empfindung zu tun. Ich werde auf
die Sache später zurückkommen.

Mit der Möglichkeit einer Hyperästhesie des Gesichtssinnes — es
sei denn mit Hilfe der äußerst gewagten Annahme, daß wir potentiell
irgendetwas irgendwo auf eine beliebige Distanz und durch irgendein
beliebiges Hindernis hindurchzusehen imstande sind, und daß demnach
der Perzipient das Protokoll des Schriftführers über das „Versuchsthema
" lesen kann — verhält es sich in vieler Beziehung genauj
so, wie beim Tastsinn. Die einzige Aussicht hierbei scheint darin
zu liegen, daß der Perzipient im Verlauf seiner Beschreibung schwache
Zeichen von Zustimmung oder Ablehnung beobachtet. Man kann
jedoch, wie sehr auch seine Sensibilität verstärkt sein mag, nicht
annehmen, daß er konkrete Gedanken oder Namen in den Gesichtern
der Agenten sehen kann. Sehen, im Sinne von mentalem
Sehen — der Anteil mentaler Bilder an den ^Eindrücken des
Perzipienten —, ähnlich wie imaginäre Gerüche und Töne, darauf
müssen wir später zurückkommen.

Der einzige Sinn, bei dem wir uns ernsthaft vorstellen können, daß
eine Hyperästhesie dem Prof. Murray bei seinen „Vermutungen" zu
Hilfe kommt, ist, wie ich glaube, und wohl mit allgemeiner Zustimmung,
der Gehörsinn. Bei den hier vorliegenden Experimenten wird das für die
Uebertragung gewählte Thema immer zuvor besprochen, bevor es niedergeschrieben
wird, und ich erfahre von Prof. Murray, daß beim Beginn
der Experimente Testversuche gemacht wurden, um zu sehen, ob irgendwelche
Bruchstücke der üblichen Unterhaltung an der Stelle, an der er
zu stehen pflegte, gehört werden konnten, und daß die Experimentatoren
sich überzeugt hatten, daß das nicht möglich sei. Seine eigene
gewöhnliche Gehörschärfe ist, wie er mir sagt, normal, sicher aber
nicht ungewöhnlich groß. Es kann jedoch sein, daß er, obgleich, soweit
sein Oberbewußtsein und sein normales Hörvermögen in Frage
kommt, außer Hörweite, doch unterbewußt die Beschreibung des Agenten
hört. Es gibt einige Argumente sowohl für als gegen diese Möglichkeit
, die bei den hier zur Erwägung stehenden Versuchen gefunden werden
können, wie auch bei den von Mrs. Verrall berichteten.

Nehmen wir erst einiges, was auf ein Hören hinweist. Da waren,
zunächst und vornehmlich zwei Versuche, die abgebrochen wurden, weil
Prof. Murray einen Namen hörte, oder gehört zu haben glaubte. Beim
ersten (17. August 1918, Nr. 2Ii) war das Thema Pendennis in Charter-
Ii ouse", und Prof. Murrav hörte das Wort ,,Pendennis". Beim zweiten *
(20. Dezember 1919, Nr. 2 5) war das Thema ,,Denis auf einer Autofahrt
von hier nach London usw.", und Prof. Murray hörte Denis".
In beiden Fällen war Mr. Basil Murray Agent. Prof. Murray schreibt
mir in bezug auf diese Fälle: ,,Ich bin mir nicht klar, ob jemand zufällig
in der Erregung ungewöhnlich laut gesprochen hatte, oder ob
mein Hörvermögen supernormal war. Das erstere schien mir wahrscheinlich
zu sein, aber das ist kein Beweis."


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