Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 392
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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392 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

auf sein Seminar. Es starben auch bald darauf bei einer Infhienaa-
epidemie drei Schüler des Seminars. Während des Weltkrieges, an
dem er übrigens auch zwei Jahre hindurch bis zu seiner Erkrankung
teilgenommen hatte, hatte er (es dürfte im Jahre 1917 gewesen sein)
eines Nachts um 3 Uhr folgende Vision: Deutlich beobachtet er, wie die
Franzosen aus ihren Schützengräben hervorbrechen. Hinter ihren
Reihen, an einen Baumstamm gelehnt, steht ein deutscher Soldat, den
er zwar nicht genau sehen kann, aber er hat den Eindruck, der steht in
Beziehung zu ihm. Einige Wochen nachher bekommt er aus einem
französischen Gefangenenlager eine Karte von seinem Freund. Er war,
wie er mitteilt, in jener Nacht um 3 Uhr bei einen: unerwarteten Vorstoß
der Franzosen gefangengenommen worden. Besonders beweiskräftig
für seine parapsychische Veranlagung ist folgender Fall: Es war nachts
11 Uhr, er konnte nicht einschlafen, sondern lag in einem Dämmerzustand
. Da tritt plötzlich mit aller Deutlichkeit ein Bild vor seine
Augen. Er sieht das Innere eines ihm ganz unbekannten Schlafzimmers.
Ein älterer Herr sitzt auf dem Bettrand, eine Decke ist über seine Füße
gebreitet, zwei ältere Frauen stützen ihn mit ihren Armen, und er hört
den Namen „Hans", fühlt sich auch gedrungen, für den Sterbenden zu
beten. Am nächsten Morgen erzählt er die Vision zweien seiner Mitbrüder
, die also bezeugen können, daß es sich um keine nachträgliche
Erfindung handelt. Im Laufe des Tages meldet ein Telegramm, daß
ein Lehrer, Vater eines Seminaristen, nachts 11 Uhr vom Schlag ge>-
rührt und verschieden sei. Die Witwe bestätigt dann dem Pater, daß
in der Tat in jener Nacht alle Einzelheiten sich so ereigneten,
wie jener es gesehen. Der Vorname des Verstorbenen war „Hans". Vielleicht
kein Hellsehen, sondern nur die traumhafte Dramatisierung von
Befürchtungen, die damals vielen sich aufdrängte, war das, was der
Pater im Sommer 1918 erlebte. Im Traum sah er die ganze deutsche
Westfront sich von Lothringen bis zum Meere hinziehen. Von der feindlichen
Front her naht sich eine breite Feuersäule. Aber auch von
Deutschland her kommt ein Feuer in den Rücken der Deutschen. Eine
Stimme aber ruft laut: „Wenn dies eintritt, dann wird es Deutschland
schlimmer gehen, als zur Zeit der Hunnen." Hier ist deutlich
symbolisiert der Sieg der Feinde, aber auch der sog. Dolchstoß in
den Rücken des Heeres durch die Revolution.

Im Mai 1924 war in einem fränkischen Kloster des Ordens, dem
jener Pater angehört, ein Unglücksfall vorgekommen. Ein Bruder war
dort beim Abstäuben des Hochaltars von der Leiter herabgefallen und
wurde mit zerschmettertem Schädel tot aufgehoben. Als dies geschah,
befand sich unser Pater in Linz bei der Domeinweihung. Um 11 Uhr
mittags, noch vor Beendigung des Gottesdienstes, befiel den Pater ein
Zustand der Schwäche. Die Volksmenge war vor seinen Augen verschwunden
, er sieht nur einen leeren Kirchenraum vor sich und einen
Mann von einer hohen Leiter herabstürzen, der mit zerschmettertem
Kopf tot liegen bleibt. Sofort war alles wieder verschwunden, der Pater
aber verläßt angsterfüllt die Kirche, weil er fürchten mußte, daß da-


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