Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 395
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0403
Ludwig: Fälle parapsychischer Veranlagung. 395

Priesters, lieber seinem rechten Auge hatte er eine große Warze. Er
sagte zu ihr, er sei just auch hier Pfarrer gewesen. Der Chotrrock mit
der kostbaren Spitze sei in seinem Besitz gewesen. Leider konnte Frau
v. S. das übrige, was der Geistliche noch sagte, nicht mehr verstehen*
außer dem Wort ,,Schuld". Nun hatte die Dame, als ihr Sohn noch
Stiftsprediger war, diesem einen Chorrock mit sehr schöner Spitze gegekauft
, und zwar von einer alten Dame. Auf dieses Traumerlebnis
hin fuhr Frau v. S, nach R. und erfuhr jetzt von der Verkäuferin, idaß
der Chor rock aus dem Besitz des Domherrn S. stamme, der in der Tat
einst in E. Pfarrer gewesen war, wo nun Mutter und Sohn wohntein.
Frau v. S. war nunmehr sehr begierig, ein Bild dieses früheren Pfarrers
sehen zu können. In einem Bauernhaus entdeckte sie eins. Es war die
Erscheinung, die sie gesehen, und die Warze über dem rechten Auge
stimmte auch.

Diesen Berichten möchte ich noch zwei solche aus neueren Biographien
anfügen, in denen es sich ebenfalls um ungewöhnliche parapsychische
Begabung handelt, und zwar sind es Veröffentlichungen,
deren Verfasser höchst vertrauenswürdig sind. Das aber, was ich über
Don Bosco, den berühmten Stifter des großartigen sozialen Werks der
Salesianer, bringe, ist alles urkundlich belegt. Diese zeitgenössischen
Zeugenaussagen ruhen alle im Archiv der Salesianer zu Turin. Außerdem
sind, wie ich vom Direktor der Salesianer in München hörte, manche
jener Zeugen noch am Leben, insbesondere sein Schüler, Kardinal Ca-
gliero. Wer sich über die außerordentlichen Gaben Don Boscos eingehender
unterrichten will, der \pse die 1922 bei Herder in Freiburg
erschienene Biographie, die Graf Crispolti verfaßte (ins Deutsche übersetzt
durch Fr. v. Lama), oder die ebenfalls bei Herder erschienene von
ViUefranche. Ich bringe zunächst einen Auszug über Don Bosco:

„Zumeist jedoch — und die Zeugen dafür zählen in die Hunderte
— konnte keine List, keine noch so verarbeitete Erfahrung die
Art und Weise begründen, die ihn in der Seele lesen ließ. Es gab
Knaben, deren Gewissen ganz in Unordnung geraten oder verschüchtert
war, und die in der Beichte, anstatt ihm ihre eigenen Fehler zu offenbaren
, sich ihm anempfahlen, er möge sie ihnen offenbaren, und bis
ins kleinste gab er ihnen dann an, was sie begangen hatten. Andere
Male, wenn er die Sakristei voll Knaben fand, die darauf warteten,
daß an sie die Reihe des Beichtens käme, begnügte er sich, ihnen ins
Gesicht zu blicken, um dann bald zum einen, bald zum andern >zu
sagen: ,Du hast es nicht nötig, du kannst auch so kommunizieren gehen/
Einmal fragte er einen Knaben, den er auf der Treppe traf und wovon
der Kleriker Cagliero (jetzt Kardinal) unfreiwilliger Zeuge war: ,Wann
gehst du eine Generalbeichte ablegen? Du hast es so nötig V — ,Ich habe
sie vorgestern bei Don Picco abgelegt/ — ,0 nein, du hajst es schlecht
getan, du hast dies und das verschwiegen/ Bestürzt sah ihn der Bursche
an, dann ließ er den Kopf hängen und fing an, bitterlich zu weinen.
Don Bosco äußerte, daß er diese Gewissensoffenbarungen zumeist des


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0403