Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 396
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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396 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

Morgens empfange. In jenen Stunden, da er die einen beichten hörte,,
während die andern warteten, bis an sie die Reihe kämie, sah er klar,
was diese ihm sagen würden. Davon sprach er in aller Einfalt, jndeaii
er darüber klagte, abends sei er dazu nicht mehr fähig und brauche
daher dann viel mehr Zeit zum Beichthören, weshalb er oft nicht alle,
die beichten wollten, befriedigen könne. Von einem, der aus dem Oratorium
ausgetreten war und einen schlechten Wandel eingeschlagen
hatte, hörte man ihn sagen; ,Wenn ich an ihn herankommen könnte, ich
glaube, ich könnte ihm vonnutzen sein, denn ich kenne seinen Seelen-
zustand bis ins kleinste/ Aber nicht genug damit, manchmal sah er sogar
materielle Dinge aus der Ferne. Nach mehrtägiger Abwesenheit vom
Oratorium hörte ihn der Unternehmer Federico Bocca, der ihn auf der
Reise begleitete, ausrufen: ,Sieh da, Barretta und Costa — zwei Burschen
, die die andern beaufsichtigen sollten — sind nicht ins Oratorium
gegangen, und der Geistliche Carpano macht dies und das, während er
an seinem Platze sein sollte/ Nach Turin zurückgekehrt, stellte Bocca
fest, daß an jenem Tage und in jener Stunde, da Bosco gesprochen, hatte,
die erwähnten Unregelmäßigkeiten tatsächlich vorgefallen waren. Oft
während des Schreibens oder Betens oder inmitten seiner Knaben oder
auch bei Tisch rief er unvermittelt einen der älteren und schickte ihn
weg, irgend etwas in Ordnung zu bringen, was fern von seinen Augen
geschah. ,Geh nach deiner Kammer, dort sind drei (und er nannte deren
Namen), die bei verschlossener Tür eine Zeitung schlimmer Sorte lesen,
sage ihnen, sie sollten sofort herauskommen!' Oder ein andermal:
.Lauf schnell zum Assistenten und sag' ihm, daß da und dort sich einige
hinter den Säulen versteckt haben; er soll ihnen Beine machen/ Wieder
ein andermal: ,Geh hinauf, du wirst dort den und den finden. Sag'
ihnen, Don Bosco weiß alles/ Ja selbst auf Entfernungen hin war ihm
manchmal Einblick in die Herzen gegeben. Der Conte di Camburzano,
Abgeordneter im subalpinen Parlament, erzählte, daß er sich einmal in
einem Kreise angesehener Personen befunden habe, unter denen von
Don Bosco die Rede war. Eine Dame meinte: ,Ich werde ihm glauben,
wenn er, ohne mich zu kennen, mir meinen Gewissenszustand zu sagen
weiß/ Die Anwesenden wollten, man sollte den Beweis versuchen. Tatsächlich
schrieb die Dame, die, wie der Cav. Federico Oreglia di Santo
Stefano bezeugte, Don Bosco auch dem Namen nach unbekannt war,
sofort im Beisein der Gesellschaft an diesen und bat um jene Auf klär
rung. Der Conte begleitete den Brief mit ein paa*r Zeilen, indem er für
ein paar Trostworte für diese Witwe bat, die häufigen Anfällen von
Niedergeschlagenheit ausgesetzt sei. Don Bosco schrieb zurück, die Dame
sei nicht Witwe, sondern lebe von ihrem Gatten getrennt; er legte ihr
nahe, wieder zu ihrem Mann zurückzukehren und endlich einmal wieder
eine ordentliche, gute Beichte abzulegen, nachdem sie seit zwanzig Jahren
schlecht gebeichtet hatte. Getroffen von der Wahrheit, in die Don
Bosco eingedrungen war, ohne daß man sich erklären konnte wie, erzählte
dies die Dame selbst Auch erwähnte er, daß ihm manchmal der
Seelen zustand anderer in Träumen enthüllt werde/4


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