Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 402
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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402 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

Medium wiederholt auf die Schachtel drückte, wodurch der Apparat
in Tätigkeit trat. Nach dem Läuten fühlte Houdini wieder deutlich das
Zurückgleiten des Beines des Mediums in die ursprüngliche Stellung!

Ein zweites Phänomen machte sich das Medium noch leichter, dank
des unglaublichen Leichtsinnes der Kontrollperson zu seiner Rechten.
„Walter" verlangte, daß man eine Leuchtplatte auf den Deckel der
Schachtel legen sollte. Die Kontrollperson zur Rechten gab nun Hand
und Fuß des Mediums frei und ging weg, die Platte zu holen! Sofort
wurde das hinter dem Medium aufgebaute Kabinett heftig geschüttelt
und ein in der Nähe stehender Trichter stülpte sich auf das Haupt des
Mediums. Jetzt erst gab das Medium die bis dahin freie Hand
an Houdini und sagte ihm, daß er nun ihre beiden Hände halte! Man
weiß nicht, ist das ein Scherz, den sich das offenbar an sehr harmlose
Teilnehmer gewöhnte Medium erlaubt, oder ist sie wirklich so naiv.
Durch Schütteln des Kopfes fiel der Trichter in Richtung auf Houdini
zu. Selbstverständlich fühlte der aufmerksame und erfahrene Houdini
die Bewegungen des Körpers des Mediums während der betrügerischen
Manipulationen. Aber hierzu bedarf es keines Prestidigitateurs. Eine
Kontrollperson muß schon sehr beschränkt sein, wenn sie solche plumpe
Betrügereien nicht merkt, ganz abgesehen von der unglaublichen Tatsache
, daß man die Kontrolle auf der einen Seite des Mediums bei
voller Dunkelheit für Minuten freigibt.

Nicht minder amüsant ist der „Trick", welchen das Medium in der
nächsten Sitzung (24. Juli 1924) anwandte, um einen Tisch, an dem
das Medium, die Kontrollpersonen und die Teilnehmer saßen, zu heben.
Das Medium machte sich die Sache wiederum sehr leicht: ,,Walter"
verlangte, daß alle Sitzungsteilnehmer etwas vom Tisch zurückrücken
sollten, ,,damit er mehr Kraft sammeln könne". (Der Witz ist nicht
übel!) Natürlich rückt auch das Medium vom Tisch ab, und zwar so
weit, daß es, sich herabbeugend, mit dem Kopf unter die Tischplatte
gelangt und den Tisch so hebt! Houdini hatte zur Linken des Mediums
die Handkontrolle ausgeübt und ihm waren selbstredend die Bewegungen
des Mediums nicht entgangen. Das war gewiß nicht schwer, und
wenn es erst eines geschickten Taschenspielers vom Rufe Houdinis bedurft
hat, um den blöden Trick zu entdecken, dann wirft dies ein sonderbares
Licht auf das wissenschaftliche Milieu, das in den vorausgegangenen
Sitzungen geherrscht haben muß, in denen solche plumpe Manipulationen
als „Phänomene" angesehen wurden.

Nun hatte Houdini augenscheinlich genug von der „Mediumschaft"
der Margery, aber um dem Medium jede Möglichkeit des Betruges zu
nehmen, konstruierte er für die Sitzungen einen Kasten, in welchem
das Medium Platz nahm. Der Kopf war frei und für die Arme waren
Oeffnungen in der Kasten wand, so daß das Medium die Arme her ausstrecken
konnte, welche dann von den Kontrollpersonen gehalten wurden
. Selbst Houdini machte aber den Fehler, die Schachtel mit der
Glocke auf einen Tisch zu stellen, der dicht an den Kasten herausgeschoben
war. Der Erfolg war, daß das Medium sich aus dem Kasten


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