Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 404
(PDF, 206 MB)
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404 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

liehen, mühsamen und mit sorgfältigster beobachtungswissenschaftlicher
Methodik durchgeführten Versuchen beschäftigte sich diese gewiß nicht
„einseitig" zusammengesetzte Gesellschaft mit den Brüdern Schneider,
von denen der eine früher schon als Schwindler entlarvt
worden war, und einem Medium mit Namen Kraus. Die
Kommission arbeitete in der Zeit vom November 1923 bis März 1925
und stellte ihre Tätigkeit mit der Veröffentlichung folgenden Schlußprotokolls
ein: „Die im November 1923 zur Untersuchung okkulter
Phänomene eingesetzte Kommission bestehend aus den Professoren
(folgen die zum Teil oben genannten Namen) ist am 30. März 1925
zu einer Besprechung zusammengetreten, nachdem auch der letzte von
der Kommission gestellte Termin abgelaufen ist. Es wurde festgestellt,
daß ein ausländisches Medium (Kraus), das ganz besonders überraschende
Phänomene gezeigt hatte und dem auch der Ruf besonderer
medialer Fähigkeiten voranging, im Physikalischen Institut der Universität
unter entsprechenden Kontrollbedingungen untersucht wurde und
dabei entlarvt worden ist. Keines der von ihm gezeigten Phänomene
ließ irgendwelche nicht durch gewöhnliche Geschicklichkeit herbeiführbare
* Leistungen erkennen. Das Medium konnte im Gegenteil bei der
Ausführung der gezeigten Tricks ertappt werden. Mit einem andern
vielgenannten Medium wurden ebenfalls im Physikalischen Institut der
Universitär Sitzungen abgehalten. Bei einer Anzahl dieser Sitzungen
traten zwar die als telekinetisch bezeichneten Phänomene ein, jedoch
unter Kontrollmaßnahmen, die nicht geeignet erschienen, um einen positiven
Beweis für die Realität dieser Phänomene zuzulassen. Eine weitere
Ausbildung der Kontrolimaßnahmen war nicht möglich, da immer mehr
Mitglieder der Kommission von seiten des Mediums als störend abgelehnt
wurden. Efön drittes' Medium lehnte es überhaupt ab, sich der
Kommission zu stellen. Die Kommission beschließt daher, ihre Tätigkeit
einzustellen und eine Notiz obigen Inhaltes der Oeffentlichkeit zul
übergeben." R. H.

Die Mitteilungen des Herrn R. H. in der ersten Sonntagsausgabe
der „Neuen Züricher Zeitung" vom 2 'j. Mai 1925 über das negative Urteil
der Wiener Gelehrtenkommission in Sachen des Mediumismus
müssen wegen ihrer Unvollständigkeit und teilweisen Unrichtigkeit notwendigerweise
zu Mißverständnissen führen.

Infolge der unverantwortlichen Pressereklame, die der Geschäftsokkultist
C zernin für den physikalischen Mediumismus in Wien gemacht
hatte, bildete sich eine Gelehrtenkommission, deren zum Teil
gegnerisch eingestellten Mitglieder sieht selbst ernannten, obwohl ihnen,
die notwendige literarische und praktische Vorkenntnis zur sachgemäßen
Behandlung des Gegenstandes fehlte. Die Mehrzahl derselben, wie die
Professoren Bühler, Schlick, Ehrenhaft, Duhrig,* Liebesney, Wagner-
Jauregg hat kaum mehr als ein bis zwei Sitzungen mit den Medien Willy
Sch. oder Krauß gesehen, von denen der größere Teil außerdem noch
negativ verlief. Eine so flüchtige Berührung mit dem Gegenstand berechtigt
keineswegs zu einem abschließenden Urteil für oder wider.
Wirklich ernsthaft um die Sache bemüht blieben der Physiker Professor
Thirring und der Mathematiker Professor Hahn, allenfalls noch der Ingenieur
Ehrenfest-Egger.

In diesem Sinne hat auch der Leiter des Instituts für theoretische
Physik an der Universität Wien, Professor Thirring, der damals in sei-


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