Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 426
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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426 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

Naturbeohach tung — insonderheit als Schluß aus den parapsychischen
und paraphysischen Tatsachen. Der Unterschied des seelischen Wirkens
, das diese Ströme aussendet, ist nur ein Grad weiser zwischen beiden
Reichen. Das ist so, und muß gesagt werden, obgleich es bei den
heutzutage herrschenden Anschauungen noch allzu kühn klingt, und
die Beweise, die dem offenen Auge jeder kleinste Vorgang erbringt,
sich zumeist noch vor geschlossenen abspielen. Aber wir sind auf dem
Wege wieder sehend zu werden für diese Dinge und morgen wird
das, was heute noch verwegen scheint, selbstverständlich sein — so
selbstverständlich, wie vieles, was es heute ist, und was gestern noch
für verrückt, lächerlich oder unmöglich gehalten wurde.

Dazu gehören auch diejenigen okkulten Tatsachen, die heute schon
vollgültig bewiesen sind, und trotzdem die wissenschaftlichen Gemüter
nur zu Ablehnung oder Spott erregen (Telepathie, Hellsehen, Materialisationen
, Dematerialisationen, Fernbewegung, Levitation u. a.).

Morgen wird man es kaum noch begreifen, wieviel Mut und
Selbständigkeit des Denkens dazu gehörte, um sich für diese ver-
fehmten Gebiete einzusetzen. Und dann wird es unter den exakten
Wissenschaftlern mehr geben, die die heutige Ansicht eines Gelehrten
vom Range eines Charles Richet teilen: ,,Große Rätsel sind hier zu lösen.
Die Aufgabe ist so schön, daß, selbst wenn ihre Lösung jmißlinge<n
sollte, die Ehre sie versucht zu haben, dein Leben einigen Wert verleihen
wird f' (Grundriß der Parapsychologie und Parapsychophysik.)

Wenn man annimmt, daß viele Prophezeiungen auf unterbewußten
Schlüssen aus Erfahrungen des Unterbewußtseins zurückzuführen sind,
so mag vielleicht die Anschaulichkeit der sich als Visionen zeigenden
Vorgeschichte dem widersprechen. Aber man kennt ja von anderen
Gelegenheiten die eigentümliche Sprache des Unterbewußtseins, seine
Symbolik, mit der es sich verständlich macht, so daß es anschauliche
Bilder mit allen Einzelheiten vor die Seele hinzaubert. Ja, scheint
doch die Arbeit der Seele auf diesen Gebieten ihres Erkennens so weit
zu gehen, daß die Ergebnisse nicht bloß ein subjektives Bild — eine
Halluzination — vortäuschen, sondern, daß sich diese gestaltende Kraft
sogar in Fleisch und Blut umsetzen kann . . . in den Materialisationen.

So kann es für den, der Einblick in solche Geschehnisse hat, nicht
wunder nehmen, daß sich die Sprache des Unterbewußtseins in der
Art eines wirklichen Erlebnisses mit allen Einzelheiten und von großer
Lebendigkeit darstellt.

Aber alles, was dieses Unterbewußtsein leisten kann, die lieber-
schau des Gegenwärtigen, und supranormale Schlüsse aus diesem Ueber-
schauten, gehört nicht in das Gebiet der echten Prophetie. Diese beruht
nicht auf Erfahrung und Kombination innerhalb der Grenzen
menschlicher Fähigkeiten.

Bei einer Prüfung der prophetischen Tatsachen wird es durchaus
notwendig sein, in diesem Punkt genaue Unterscheidungen zu
machen, um ihre Bedeutung zu erkennen. Es wird sich in jedem


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