Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 430
(PDF, 206 MB)
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430 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)

(1898), eingetroffen 1900. — Im Okt. 1900: Untergang eines Kriegsschiffes
; am 7. Dez. d. J. Untergang des Schulschiffs Gneisenau. Im
Jahre 1896 prophezeite sie ein Kohlengrubenunglück in Dux bei Brüx
(Böhmen), trat 1900 ein.

Diese Prophezeiungen unter einem Schwall von Visionen allerlei
Art, ohne jeden Wahrheitewert.

Die Voraussagen sind zeitlich nicht fixiert, so daß z. B. das Grubenunglück
von Dux, das die bestimm testen Angaben enthält, etwa 1^00 Tage
Spielraum hatte, um sich zu erfüllen. Es ist eben doch außerordentlich
viel leichter zu sagen: „einst wird kommen der Tag", als: „am soundsovielten
'! Aber immerhin ist dieses Unglück mit Einzelheiten angegeben
(Mein geistiges Schauen in die Zukunft), die, soviel mir bekannt,
bis auf die Zeitangabe den späteren Ereignissen entsprachen. Frau v. F.
verlegte es auf die Weihnachtszeit, in „Hundekälte" — während es im
September stattfand.

Die stark mediale Anlage, die Frau von Ferriem auch sonst zeigte,
liegt jedenfalls diesen Erkenntnissen zugrunde, außerdem wohl — nach
ihren eigenen Angaben — hellseherisches Erfassen astrologischer, schicksalsbeeinflussender
Tatsachen. Ob mehr? Ob es mehr war als ein Wahrscheinlichkeitstreffer
auf der Grundlage supranormaler Erkenntnis,
dem der Zufall zu Hilfe kam? Mehr als ein Gewinner unter vielen
Nieten? Oder machten zur Zeit der Vorhersage schon Zustände in den
Duxer Kohlengruben das Eintreten eines Unglücks irgendwann wahrscheinlich
; so daß jemand, der die Fähigkeit der Durchschau des Gegenwärtigen
besaß, es voraussehen konnte? —

Jedenfalls gehört diese Voraussage mit zu den merkwürdigsten,
wennschon auch sie nicht den Grad der Bestimmtheit und unzweifelhaften
Genauigkeit besitzt, um jede andere Erklärungsmöglichkeit, als
die der echten Prophetie, vollständig auszuschließen. Viele Voraussagen
finden ihre Erklärung in telepathischen Fähigkeiten der Seher.

Wenn der Bischof von Großwardein, Lanyi, am 28. Juni 1911\ um
1/24 Uhr morgens (Psychische Studien 1918) im Traum einen Brief erblickt
, der ein Bild des Attentats auf den Erzherzog Ferdinand enthält,
und die Mitteilung des Erzherzogs, daß er mit seiner Frau das Opfer
eines Verbrechens geworden sei, so ist nach den ganzen Umständen an
der Tatsächlichkeit dieses Ereignisses nicht zu zweifeln. Aber es ist mit
Wahrscheinlichkeit auf telepathisches Erfühlen der zu diesem Attentat
führenden Gedanken der Beteiligten zurückzuführen, und auf supranormale
Folgerungen aus diesem Material und der ganzen Zeitstimmung.
Ganz zutreffend ist die Vorherschau ja auch nicht, das Attentat hatte
noch nicht stattgefunden, wie in dem Brief stand, und die Mörder
schössen nicht, wie die Vision angab, zu gleicher Zeit auf ihre Opfer;
sondern warfen Bomben — J/2 Std. nacheinander an zwei verschiedenen
Stellen. —

Viele Vorhersagen beschäftigen sich mit Krankheits- und Todesfällen
— aber man erfährt auch bei anderen Gelegenheiten, welche Einfühlungsfähigkeit
manche Medien in die körperlichen Zustände anderer


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