Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 442
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0450
442 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 8. Heft. (August 1925.)

klaren Sinn, also die Begriffe Solches, Soviel, Bezogen,
Ganz usw.

Gelten nun diese Begriffe auch im Reiche des Wirklichen, so daß
wir also sagen dürfen, das Wirkliche habe s o v i e 1 e , voneinander verschiedene
und aufeinander bezogene Qualitäten?

Wir können das nicht beweisen, aber wir müssen es fordern, wenn
wir überhaupt Wirklichkeitslehre treiben wollen.

Da nun jene Urbegriffe und die auf sie gegründeten Sätze, wie z. B.
der Satz vom ausgeschlossenen Dritten und alle Sätze der Syllogistik
und Mathematik, in der üblichen Sprechweise das „Vernünftige", das
„Rationale" sind, so wollen wir den Satz, welcher die Anwendbarkeit
jener Begriffe und Sätze auf das Wirkliche behauptet, das Postulat
der rationalenBetreffbarkeit des Wirklichen nennen.

Damit stellt sich unsere Metaphysik jeder irrationalen Mystik entgegen
. Aber unser Satz ist, wie gesagt, nicht beweisbar, Er ist hypothetisch
oder, wenn man so will, ein Glaubenssatz. Aber anderes kann es
hier nicht geben.

9. Das II a u m e s p r o b 1 e rn und verwandte Probleme.

Wir geben nun einige Proben möglicher metaphysischer Leistungen
; denn Vollständigkeit ist uns im Rahmen dieses kurzen Aufsatzes
natürlich nicht möglich.

Natur ist im Raum. Alle Naturdinge haben Form, Lage und Bewegungszustande
. Die Dinge sind raumhaft spezifisch und raumhaft
voneinander verschieden. Bedeutet das Etwas für „das Wirkliche
'?

Kan t leugnet es und erklärt alles Raumhafte für „bloß subjektiv
". W ir meinen aber, daß K a n t in einer Beziehung gar nicht, in einer
anderen nur zum Teil recht hat. Er hat insofern zum Teil recht, als wir
nicht wissen können, ob das, was ich „raumhaft" nenne, auch „an sich"
raumhaft ist, d. h. ob die Qualität „raumhaft" auch im Wirklichen besteht
. Denn, das gilt ganz allgemein, „vergleichen4" kann ich ein a n s i c h
ja nicht mit einem f ü r m ich. Das fordern zu wollen, wäre unsinnig.
Freilich folgt daraus nun nicht, daß, wie Kant meint, das Raumhafte
als Qualität „nebeneinander" sicherlich ..nur" der Erscheinung zukomme
.

Aber nun die Besonderheiten und Unterschiede im Rahmen des
Raum haften. Können die „bloß subjektiv" sein und gar nichts für das
Wirkliche, wenn man es einmal als existierend zugelassen hat, bedeuten?
Das würde, scheint mir, einen fundamentalen Satz der Logik verletzen!

Das Wirkliche, wir wissen es, steht zur Erscheinung im Verhältnis
des Grundes zur Folge. Nunkann die Folgenie reicher sein
an M annigfaltigkeit als der Grund. Wenn also die Erscheinung
als Folge einen bestimmten Grund an „Mannigfaltigkeit", d. h.
eine bestimmte Menge von Bestimmtheiten und Unterschieden besitzt,
nämlich alles geometrisch Ausgeprägte in dem allgemeinen Beziehungs-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0450