Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 448
(PDF, 206 MB)
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448 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 8. Heft. (August 1925.)

Prophetie würde natürlich eine starke Stütze für radikalen Determinismus
sein! Die Welt wäre ein Schauspiel, und einige kennen jes,
ehe es aufgeführt wird.

Wenn Wissen als dem Wirklichen wesentlich zugelassen und
andererseits die Verankerung aller einzelnen Wissenssubjekte in einem
Uebersubjekt angenommen wird, eine Annahme, für die viele Gründe
sprechen, so erscheint allerdings vieles als möglich; und mit Erklärungen
der „Unmöglichkeit*4 sollte man doch überhaupt so vorsichtig wie nur
denkbar sein.

Nur erwähnen wollen wir in diesem Aufsatz die physischen
Phänomene metapsychischer Art, welche ja eben auch „psycho''-physisch
sind und nicht rein physisch. Vorgestellte Willensinhalte werden
materiell-realisiert. Das gibt es auch sonst, aber durch Vermittlung
der Leibesgliedmaßen, z. B. wenn ich ein Bild male. Der Unterschied
von der Willenshandlung ist also nur gradhaft, ebenso wie das beim
Verhältnis zwischen Hellsehen und Wahrnehmung der Fall war. Und
materielle Kontinuität mit dem Leibe, also nicht Willens-fernwirkung
scheint stets vorzuliegen. Im übrigen verweisen wir hier auf den vorigen
Aufsatz.

i3. Die letzten metaphysischen Fragen.

Der letzte Teil der Metaphysik behandelt die Probleme der Unsterblichkeit
und Gottes. Wir gehen hier nur auf das erste ein,
da sich das zweite ja überhaupt auf die Diskussion von verschiedenen
Möglichkeiten beschränken muß, denn etwas anderes ist im Rahmen
wissenschaftlicher Philosophie ausgeschlossen.

Das Unsterblichkeitsproblem behandelt die letzte Metaphysik am
besten im Rahmen einer größeren Frage, nämlich derjenigen, ob „das
Wirkliche" mehrere Phasen der Existenz haben könne, von denen nur
eine, die Welt, in Form des Ich habe bewußt Etwas erscheint,
während die anderen vielleicht in ganz anderen Formen „erscheinen"

Tod (und „Geburt") würden dann den Uebergang gewisser Wirklichkeitsteile
aus der einen in die andere Existenzphase bezeichnen.

Es ist wichtig, sich darüber klar zu sein, daß die höchsten Probleme
der Metaphysik überhaupt erst im Anschluß an die Tatsache „Tod"'
entstehen, an die Tatsache nämlich, daß jedes einzelne Ich habe
Etwas zeitlich endlich begrenzt ist im Empirischen.

Die Grundfragen der Todeslehre aber sind diese. Erstens: Ist nach
dem Tode und war vor der „Geburt" die Einzelperson auch Einzel-
person, oder gibt es da eine uns unfaßbare Ueberperson, aus der wir
kommen und in die wir gehen? Zweitens aber: Liegt die pränatale und
die postmortale Existenz auch in dem großen wirklichen Beziehungssystem
, welches wir Z.-System nannten und welches als Zeit erscheint,
oder nicht?

Der Vitalismus lehrt, daß die organischen Individuen von „außerhalb
" des Raumes her realisiert werden. Stammen sie etwa auch von


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