Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 454
(PDF, 206 MB)
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454 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 8. Heft. (August 1925.)

Folgerungen wie Mutmaßungen, in Wirklichkeit Eindrücke von außen
sein, nur erscheinen sie zu der Zeit dem Perzipienten nicht als solche.
Der folgende Fall bietet gleichzeitig je ein Beispiel für einen Eindruck,
eine Mutmaßung und eine Folgerung.

26. Dezember 1921.

39. Versuch. Miss Agnes Murray (Agent): „Ich denke
an John Bright, wie er im Begriff ist, in Birmingham über Freihandel
zu sprechen — und sich so erschreckt, daß er von seinem Stuhl fiel/'

Prof. Murray. „Dies ist jemand., am ganzen Leibe
zitternd. — Es ist j emand mit [einer] Art von dramatisch dargestelltem
Schreck, der im Begriff ist, eine große Rede zu
halten. — Ich glaube, fällt hin. — Fällt er von seinem Stuhl?
Oh, ich bin im Begriff, bloß zu mutmaßen — aber ich möchte
meinen, es ist John Bright — oh, jawohl — den Rest kann ich
vermuten. Ich nehme an, er hielt grade [die] große Rede über
Freihandel — in Birmingham.4<

Hier erfaßt der Perzipient einen Eindruck der Szene, mutmaßt,
daß John Bright die betreffende Person sei, und nachdem diese Daten
gegeben sind, folgert er, daß er grade eine Rede über Freihandel hält;
denn ich nehme an, daß, wenn Prof. Murray sagte ,,den Rest kann ich
vermuten;, er meinte, daß er ihm als eine ziemlich of fensichtliche
Folgerung erschienen sei.

Natürlich sind es die „Eindrücke" als wahrscheinliche Belege
für Telepathie, die uns interessieren; und ihre Natur und ihre Beschaffenheit
variieren nach verschiedenen Richtungen. Erstens unterscheiden
sie sich in ihrer Intensität und Klarheit — in allen Graden variierend
, von stark bis schwach und sogar sehr schwach, von klar bis
verschwommen. Aus den gelegentlich vom Perzipienten gemachten
Bemerkungen über die Lebhaftigkeit usw. von gewissen besonderen
Eindrücken möchte ich schließen, daß derjenige, der stark und klar
ist, oder der sich schnell einstellt, * gewöhnlich richtig ist, aber doch
nicht immer1). Andererseits jedoch können die Eindrücke schwach
und matt oder verschwommen, oder langsam in ihrer Entwicklung,
bei durchaus erfolgreichen Versuchen sein.

*) In 17 von den 33 Fehlversuchen (von denen oben auf S. 377
gesprochen wurde), in denen Prof. Murray irgendeinen Eindruck, aber
einen gänzlich falschen bekam, wird festgestellt, daß der Eindruck schwach
oder vag war, und bei allen bis auf einen wurde die Feststellung einer
Schwäche gemacht, bevor irgend etwas darüber gesagt wurde, worin der
Eindruck bestand. In den anderen 16 Fällen wurde gar nichts über die
Intensität des Eindrucks gesagt. Es gibt jedoch einen Fall, in dem sich
Erfolg mit Mißerfolg mischt, der vom 24. Februar 1918, wo das zu übertragende
Thema ein Vorfall war, der eine Mrs. B. betraf, „wie sie — bei
einem Cricketmatsch — sich albern benimmt". Prof. Murray beschreibt
einen anderen sie betreffenden Vorfall und sagt dann: „Nein — es ist
Mrs. B. — Ich erwarte nicht, daß ich das kriegen werde — weil ich das
[den unrichtigen Vorfall] ganz klar bekam." Beim Lesen der Korrektur-


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