Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 479
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0487
Tischner: Neues über Telepathie und Hellsehen. 479

der Wert solcher Erörterungen beruht vielfach eben auf der Anregung.
Es kann hier nicht meines Amtes sein, auf alle die Bemerkungen einzugehen
, nur einen Punkt greife ich heraus, nicht um gegen Bruck zu
polemisieren, sondern um gewisse Gedankengänge weiter zu führen'
und genauer auszubauen. Er kommt auf das noch umstrittene Versehen
der Schwangeren zu sprechen und ist geneigt, auch hier Telepathie
von Mutter auf Fötus anzunehmen. Da ich mich in einem Buche über
Medizin und Okkultismus, das abgesehen von theoretischen Kapiteln
fertig daliegt, gerade auch über das Versehen der Schwangeren ausgesprochen
habe, so sei es mir gestattet, näher darauf einzugehen.
Bruck schreibt: „Verschiedenheiten des Ablaufs beim Telepathie-
versuch und beim Versehen sind in Einzelheiten sicher vorhanden
, berühren aber nicht das Thema probandum: ,,die Tatsache einer
Ueberwindimg der Isolation zweier getrennter Nervensysteme durch eine
unmittelbare psychische Einwirkung; es liegt außerdem näher, gegenüber
diesen Differenzen mehr das Gemeinsame zu betonen, nämlich die
anschaulichen bildhaften Ergebnisse, die sich, ähnlich wie bei meinen
Versuchen zur telepathischen Uebertragung von Zeichnungen, auch als
Folge des Versehens beim Fötus vorfinden, an dessen Körper sie wie
durch Selbstregistrierung eines parapsychischen Vorganges aufgezeichnet
werden/' — Des interessanten Themas wegen möchte ich demgegenüber
meine Ausführungen bringen, die die Unterschiede zwischen beiden
mehr betonen, ohne daß ich hier auf die Tatsachenfrage eingehen kann.
Nach Besprechung anderer Erklärungsversuche wie „magnetischer Rapport
" und „Ideoplastik", komme ich auch auf die ja dem Okkultisten
naheliegende Erklärung mittels Telepathie. Ich schreibe: „Schließlich
könnte man an Telepathie zwischen Mutter und Kind denken und gerade
dem metapsychischen Forscher wird sich diese Idee leicht aufdrängen,
aber auch sie hat gewiß ihre Schwierigkeiten. Daß die „Entelechie"
des werdenden Organismus in organischem Denken die Idee dieses Organismus
verwirklicht, ist zur Not verständlich oder wenigstens, wenn man
die Schwierigkeiten des reinen Mechanismus gesehen hat, ein durch
die Tatsachen geforderter Gedanke, aber bei dem Versehen liegt ja eben
nicht eine dem Keime von vornherein eingepflanzte Entwicklungsrichtung
vor, sondern eine Beeinflussung des normalen Entwicklungsganges
von außen. Wenn wir eine analoge Beeinflussung eines erwachsenen
Organismus zum Vergleiche heranziehen, und überlegen, wie z. B. eine
telepathisch erzeugte Stigmatisation, mit deren Tatsächlichkeit oder
Möglichkeit wir uns hier nicht beschäftigen wollen, zustande kommen
würde, so müssen wir annehmen,, daß der Geber den Gedanken, daß
an einer bestimmten Körper stelle des Empfängers eine Hautblutung
auftreten soll, diesem telepathisch übermitteln werde, diese Vorstellung
würde dann vom Gehirn des Empfängers auf das periphere Gefäßnervensystem
wirken und durch Aenderungen der Zirkulation würde
der Blutaustritt zustande kommen. Nun ist aber das Gehirn eines Fötus,
zumal da, wie wir sahen, insbesondere die früheren Schwangerschaftsmonate
in Betracht kommen, noch nicht genügend ausgebildet, um eine


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0487