Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 481
(PDF, 206 MB)
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Tischner: Neues über Telepathie und Hellsehen. 481

seherische werten. Die Versuche sind recht bemerkenswert und verdienen
alle Beachtung, und der Verfasser hat auch versucht, die Wahrscheinlichkeitsrechnung
darauf anzuwenden, was sicher zu begrüßen
ist, wenn es ja bekanntlich auch vielfach schwer ist, auf dergleichen
Versuche die Wahrscheinlichkeitsrechnung anzuwenden. Die Hauptbedingung
dabei ist, daß die Versuche einerseits gleichartig sind und
andererseits diese gleichartigen alle zur Anwendung dieser Methode
herangezogen werden. So sehr ich also der Meinung bin, daß seine
Ergebnisse nicht durch Zufall erklärlich sind, so scheint es mir doch
recht zweifelhaft, ob man seinen Wahrscheinlichkeitsrechnungen folgen
kann. Er verwendet bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung Versuche, bei
denen sich die Versuchsperson in verschiedener Entfernung von den
Gegenständen befindet, streng genommen mag das schon nicht ganz
richtig sein, obwohl es sich ja nur um quantitative Unterschied©
handelt, und ich persönlich will das auch nicht als besonderen Fehler
ansehen, aber das auch zugestanden, sehe ich nicht ein, warum der
Verfasser dann nicht z. B. auch bei LVIII die Versuche unter A, d und e
mit eingerechnet hat. Während er die Versuche, die in i Meter Entfernung
stattfanden, mit denen zusammentut, bei denen die Gegenstände
dicht beim Medium waren, läßt er die in 2 und 21/2 Meter Entfernung
unter den Tisch fallen. Dasselbe geschieht in Sitzung LIX, LX,
LXIII und LXIV. Wenn ich das hier betone, so nicht deshalb, weil
ich glaube, der Verfasser wolle dadurch seine Statistik verbessern, er
hätte im Gegenteil, wenn er einen Teil der Versuche noch hinzugenommen
hätte, seine Statistik verbessern können, ich möchte aber damit
auf eine kleine Schwäche hinweisen, die die Gegner zweifellos nach
dieser Richtung auszunützen versuchen werden. Der Grund für diese
unfolgerichtige Behandlung der verschiedenen Versuche ist nicht klar,
da der Verfasser mehrfach betont, daß abgesehen von der Vergrößerung
der Entfernung die Versuchsanordnung dieselbe blieb.

Ein anderer Punkt sei dann noch kurz erörtert. Wie berichtet,
ging der Verfasser von Versuchen aus, bei denen zweifellos die Ueber-
empfindlichkeit der Sinnesorgane die entscheidende Rolle spielt, indem
mittels kaum merkbarer Anhaltspunkte die Vp. den bestimmten
Gegenstand aus einer Anzahl gleichartiger herausfindet. Schröder
spricht sich nicht genauer darüber aus, wie er es sich denkt, daß
aus einer Versuchsperson, die auf Grund von Sinne shyperästh e-
sie ihre Angaben macht, eine Versuchsperson wird, die hellseherische
Angaben macht. Man könnte versucht sein, diese Tatsache
in dem Sinne zu deuten, daß es sich, wirklich um einen allmählichen
,,Uebergang" von Hyperästhesie in Hellsehen handelt, und ich kenne
führende Okkultisten, die tatsächlich einen solchen Uebergang annehmen
. Ich glaube aber, diese Ansicht hat doch ihre Schwierigkeiten.
Etwas derartiges wäre diskutabel, wenn es sich beim sogenannten Hellsehen
nur um eine außerordentlich hohe Hyperästhesie der Sinne handeln
sollte; dagegen spricht aber mancherlei. Schon bei „lichtdicht"
eingesiegelten Schriftstücken wäre das außerordentlich merkwürdig,

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