Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 492
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0500
492 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 8. Heft. (August 1925.)

Vom Büchertisch.

Dr. Gustav Pagenstecher, Sanitätsrat, Mexiko: Außersinnliche
Wahrnehmung. Experimentelle Studien über den sogenannten
Trancezustand. Mit einer Einführung von Dr. W. v. Wasielewski.
Halle a. S. 1924. Carl Marhold Verlag.
Indem wir uns vorbehalten, auf diesen wertvollen Beitrag auf dem
Gebiete der Parapsychologie gegebenenfalls eingehender zurückzukommen
, geben wir zunächst im folgenden mit Einwilligung des Verlages
und des Autors aus der Einführung W. v. Wasielewskis
einige Sätze im Wortlaut wieder. Die Schriftleitung.

Die Veröffentlichungen sind die erste in deutscher Sprache erscheinende
Mitteilung über einen neuen interessanten Fall jener trans-
normaleii Fähigkeiten, die jetzt meist als para- oder metapsychische
zusammengefaßt werden; einen Fall, der in Amerika schon seit Jahren
bekannt ist und bereits verschiedene umfänglichere Publikationen veranlaßt
hat.

Es genügt, hier zunächst zu (sagen, daß er als Arzt im Laufe einer
rein auf praktische Ziele gerichteten hypnotischen Heilbehandlung zufällig
auf hellseherische Fähigkeiten — das Wort allgemein verstanden —
seiner Patientin in der Hypnose aufmerksam wurde. Hiervon geht
seine ganze Untersuchung laus, also von einer alten, oft als erledigt
erklärten, aber immer wieder aufgetauchten Streitfrage: ob in der Hypnose
gelegentlich transnormale Fähigkeiten aufträten. Pagenstecher beantwortet
diese Frage mit einem kräftigen ,,Allerdings'/' mit dem Zusatz
, es handele sich dann aber nicht //um Hyrinose im eigentlichen
Sinne des Wortes, sondern um Somnambulismus. Dieser Zustand werde
anders eingeleitet als der Hypnotismus (nämlich durch «Streichungen
im Mesmerschen Sinne) und weise außer den fraglichen Fähigkeiten
eine ganze Reihe besonderer Eigenschaften gegenüber jenem auf. Jeder,
der den Wirrwarr der gegeneinanderstehenden Behauptungen auf diesem
Gebiete kennt würde eine solche Klärung dankbar begrüßen, die in
theoretischer Hinsicht einen großen Fortschritt unserer Kenntnis der
'psychischen Unterschichten bedeuten, in praktischer die bisher so
schmerzlich vermißte allgemeine Nachprüfung der psychisch-okkulten
Leistungen (Hellsehen usw.) ermöglichen würde. Man wäre ja dann
nicht mehr auf die seltene und zufällige Entdeckung spontaner Fälle
angewiesen, sondern könnte sich in jedem psychologischen Laboratorium
,,Medizin auf Zeit" verschaffen.

Die ersten Kapitel des Buches sind von sogen, psychometrischen
Versuchen eingenommen. Auch hier finden sich wünschenswerte Sicherungen
durch hinzugezogene Gelehrte, Sicherungen, die sogar in einer
förmlichen Untersuchungskommission gipfeln. Es handelt sich hier um
das erste bedeutende und in gewissem Sinne das ganze Buch stempelnde
Ergebnis Pagenstechers, das er selbst bündig so formuliert:

Zum Sehen brauchen wir nicht unbedingt die Augen;

Zum Hören brauchen wir nicht unbedingt die Ohren; usw.
Der volle Erfolg der kontrollierten Sitzungen dürfte der Anerkennung
transnormaler psychischer Phänomene in den gelehrten Kreisen Mexikos,
besonders innerhalb der dortigen Aerztewelt, sehr förderlich gewesen
sein; selbstredend werden ihn auch hier alle begrüßen, die für endliche
allgemeine Anerkennung dieser Dinge kämpfen.

Wir haben somit vielfachen Grund, Dr. Pagenstecher für sein energisches
, geschicktes und erfolgreiches Wirken zu danken; vielleicht dürfen
wir auch von den Fähigkeiten der Dame, die sich, der Wissenschaft
in so selbstloser Weise zur Verfügung gestellt hat, noch weitere Aufschlüsse
erhoffen. Und somit, bevor der Autor selber das Wort zu
seinen so interessanten Mitteilungen ergreift, nur noch ein oaar Be-


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