Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 503
(PDF, 206 MB)
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Verweyen: Meine Begegnung mit dem Medium W.Schneider. 503

einer Sitzung mit dem inzwischen gründlich entlarvten K. teilnehmen
konnte. Bei der charakterologischen Prüfung dieses betrügerischen K.
hatte ich, wie Teilnehmer jenes Abends bestätigt haben, auf Grund
charakterologischer Feststellungen sofort meine Zurückhaltung diesem
Menschen gegenüber geäußert, wenn ich auch zunächst — so wenig
wie irgendein anderer der Anwesenden — imstande gewesen war, den
Betrug aufzudecken. Es blieb der Wahrheitsliebe einer dem Okkultismus
positiv gegenüberstehenden Wiener Dame vorbehalten, die tele-
kinetischen Scheinphänomene des K. in Gegenwart derselben Herren
hervorzubringen und auf diese Weise den geschickten Schwindler zu
entlarven.

Nach der persönlichen Begegnung mit Willy Schneider habe ich
begreiflicherweise mit besonderem Interesse die Ausführungen gelesen,
die Graf Klinckowström über dieses Medium in dem vor kurzem
erschienenen Sammelwerk „Der Okkultismus in Urkunden", Band I
„Der physikalische Mediumismus'4 (Verlag Ullstein, Berlin, 494 S.,
hersg. von M. Dessoir) machte. In diesen, wie anerkannt werden muß,
sachlichen Darlegungen finden sich folgende Sätze, die der Beachtung
besonders wert erscheinen: „Willy Schneider ist ein Medium, das zum
ersten Male zu der Hoffnung berechtigen kann, daß es so etwas wie
physikalisch - mediumistische■. oder, um im Sprachgebrauch der modernen
Okkultisten zu bleiben, parapsychophysikalische Phänomene gibt.
Zum ersten Male steht man zunächst unter dem Eindruck, daß den
Forderungen nach einer betrugausschließenden Methodik in weitgehendem
Maße Rechnung getragen worden ist." Graf Klinckowström
hält prinzipiell Telekinese für möglich. Wenn er fortfährt: „Aber mit
Möglichkeiten ist uns nicht gedient'1, so ist er dazu selbstverständlich
wissenschaftsmethodisch durchaus berechtigt. Auf Grund seiner persönlichen
Erfahrungen kommt er zu dem Ergebnis: „Der objektive
Beweis für die Echtheit der Phänomene, an dem nicht zu rütteln ist,
fehlt, und daran kann die subjektive Ueberzeugung einzelner, die ihre
Ueberzeugung auf Grund längerer Erfahrung gewonnen haben, nichts
ändern. Man wirft dem Skeptiker nicht mit Unrecht Einseitigkeit vor,
aber dieser Vorwurf trifft nicht minder den Gläubigen." Auch was er
über eine „Reihe von Hochschullehrern" schreibt, „die gelegentlich oder
öfter an den Sitzungen teilnahmen und sich für die Echtheit der beobachteten
Phänomene aussprechen", entbehrt nicht der Begründung.
Mit Recht fordert er eine „Reihe von sorgfältigen Versuchen", die*
feststellen, daß jeder Irrtum, jede Fehlerquelle ausgeschlossen ist. Er
findet es erstaunlich zu sehen, daß in unserem weit schwieriger gelagerten
Falle, wo es sich um ganz ungewöhnliche und aus dem Rahmen
aller bisherigen wissenschaftlichen Erfahrung fallende und höchst verdächtige
Phänomene handelt, einige Universitätsprofessoren die gebotene
Vorsicht außer Acht gelassen haben. Er vermißt in dem
Schrenckschen Buche über „Experimente der Fernbewegung", das ganz
den Versuchen mit Willy Schneider gewidmet ist, „genaue Sitzungsprotokolle
, die uns nicht nur über jede Phase der Phänomene, sondern


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