Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 534
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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534 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 9. Heft. (September 1925.)

Etliche wahrsagen aus den Träumen. Etliche schreiben gegen Fieber
oder gegen Zahn-, Kopf- oder Augenschmerzen auf einen Apfel, ein
Lorbeerblatt, auf Blei, auf eine Hostie die Worte: „Aus Ejrde und
Speichel hat der Herr einen Teig gemacht", oder „Als Jesus hinüberging"
usw.; das schreiben sie, wenn (bei der Messe) das Evangelium verlesen
wird. Wird die Passion verlesen, so schneiden sie Kreuze aus. Dies ist
Aberglaube, weil die Hoffnung darin gesetzt wird, daß es eben zu dieser
bestimmten und zu keiner anderen Zeit geschieht, und man glaubt, zu
anderer Zeit hätte es keinerlei Wirkung. Oder es geschieht dabei etwas
Abergläubisches, das mit Glottes Ehre unverträglich ist; auch weil es
heißt; wer immer dieses Geschriebene bei sich tragen wird, dem wird
dies begegnen und jenes nicht begegnen. Alle diese Dinge sind abergläubisch
. — Etliche beschwören Schlangen und das ist gefährlich,
dieweil der Teufel gewöhnlich durch Schlangen, mehr als durch sonst
etwas, täuscht und verführt. Nehmt euch in acht vor den Besprechungen,
womit alte Weiber oder andere abergläubische Leute Menschen und Tiere
heilen wollen; nehmt euch in acht, da sie in der Regel etwas damit verbinden
, zum Beispiel eine Messung an Mensch oder Tier, oder sie
spucken oder hauchen an oder berühren mit dem Daumen oder einem!
bestimmten Finger — ein Etwas, das zur Sache gehört. Die Ausübung
solcher Dinge verbietet in eueren Kirchen und eueren Gemeindegliedern
. — Auch was die Leute von der Perchta glauben, darüber belehrt
sie, sie sollten es nicht glauben. Gewiß hält der Teufel die Gedanken
solcher Leute so gefangen und gestaltet sie so um, daß sie glauben, es
existierten oder sie sähen gewisse körperliche Vorgänge, die bloß in
Gedanken vorhanden sind. Etliche auch wollen durch die abergläubische
Kunst der Zeichen ihren Willen durchsetzen. — Von solcher Kunst
sagt Thomas von Aquin, sie sei nicht erlaubt und ein Christ habe sich
davor zu hüten. — Wahrsager und Zauberinnen sollten von Gesetzes
wegen geköpft werden und wenn sie das Haus jemandes betraten, sollten
sie verbrannt und ihr Besitztum konfisziert werden. Sind sie Geistliche
, so sollten sie des Amtes enthoben und ins Kloster verbannt werden.
Sind sie Laien, so sollte ihnen die Haut abgezogen und sie dann mit
Ruten gepeitscht werden." (Synodalpredigt auf Simon und Judä.)

„Heutzutage scheinen manchmal alte Weiber oder gewisse Wahrsager
und abergläubische Menschen durch unrechten Segen, — oder
falls es ein rechter wäre, so ist er doch allemal befleckt durch eine
Verabredung mit dem Teufel, sei es ausdrücklicher oder stillschweigender
Art — oder durch andere Mittel und Anstalten Kinder, Tiere
oder Menschen zu heilen, obzwar es hiermit keine andere Bewandtnis
hat, als daß der Teufel um des Unglaubens jener willen davon absteht,
Krankheiten auf diese loszulassen." (Predigt auf St. Bartholomä.)

„Es wäre wohl besser, der Bauer oder die Bäuerin würde das Glaubensbekenntnis
oder das Vaterunser oder etwas aus den kirchlichen
Hören lernen, als daß sie schändliche und Liebe erzeugende Teufelssprüchlein
lernten und sich merkten." (Predigt auf Simon und Judä.)


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