Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 536
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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536 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 9. Heft. (September 1925.)

Logik und weise Zurückhaltung in den Schlußfolgerungen, vereint
mit einer bewunderungswürdigen Kühnheit in den Hypothesen.

Da er durch seine persönlichen Verhältnisse ein unabhängiger
Mann war, konnte er so ziemlich überall hingehen, wo es interessante
Medien zu studieren gab und dank seines Scharfblickes fruchtbare)
Beobachtungen machen. Er war einer der Ersten, der die schönen
Phänomene der Telekinese bei Eusapia Palladino analysierte,
jenem außerordentlichen und starken Medium, wie wir wahrscheinlich
nicht viele finden werden. Er war in Rom, in Caiqueiranne, in Genua,
in Neapel. Stets beharrte er auf exakter, strenger, mitunter zu strenger
Forschungsmethode.

Sicherlich gab ihm Eusapia die Gewißheit bezüglich der Telikinese
und hierauf — denn er ist sehr hartnäckig im besten Sinne des Wortes
— wollte er das Studium des Mediumismus bei einem anderen, ebenfalls
sehr starken Medium, bei Martha (oder Eva) Beraud, wieder
aufnehmen.

Das waren heroische Zeiten der objektiven Metapsychie. Ich
hatte schon bei Martha merkwürdige Phänomene festgestellt; aber
mein Freund Schrenck trieb dieses Studium viel weiter, und zwar
mit wunderbarem Eifer, mit großem Scharfsinn, immer wachsam. Er
konnte, unterstützt von Juliette Bisson, seiner genialen Mitarbeiterin,
eine Menge positiver Experimente machen und erstaunliche Photographien
anfertigen, welche die Gewißheit der Ektoplasmie (die
er Teleplastie nennt) beweisen. Es wurde von ihm bei Madame Bisson
ein sehr gut eingerichtetes Laboratorium geschaffen. Für gewisse Fälle
waren dort bis zu neun photographische Apparate auf das Medium eingestellt
, während die Ektoplasmen erschienen.

Die Einzelheiten sind in einem schönen Buch dargestellt, das
gleichzeitig in französischer und deutscher Sprache erschien.

Aber, wohl verstanden, er war noch nicht zufrieden, nil actum
reputans si quid super esset agendum.

Und er nahm das Studium der Ektoplasmie und Telekinese bei
anderen Medien auf, bei Stanislawa und vor allem bei Willy.
Schrenck hat mit Willy die entscheidensten Experimente gemacht,
denn alle Vorsichtsmaßregeln waren gegen Betrug getroffen. Man wird
in diesem Buch die Einzelheiten dieser vielfachen Garantien lesen: geschlossene
Käfige, Leuchtbänder an der Kleidung des Mediums, welche
die geringsten Bewegungen des Letzteren erkennen ließen. Wenn man
das Buch liest, wird man überzeugt, auch ohne gesehen zu haben.
Aber ach, die Gegner („negateurs") haben nicht die Geduld, zu sehen,
oder noch nur zu lesen. Ihr Urteil ist fertig. Sie sagen: es ist unmöglich
und das genügt ihnen.

Indes man kann darauf nicht stolz sein; denn verneinen ohme
Prüfung ist ebenso töricht, absurd, als zu behaupten, ohne geprüft
zu »haben.

Nun wohl, es hat auf Schrenck Kritiken, Injurien und Spott
geregnet, aber er bot dem Sturm die Stirn. In dem ausgezeichnetem


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