Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 543
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Scholz: Der Zufall.

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den Angehörigen zur Nachforschung im Hotel und in dem Bräu, in
dem ich gespeist hatte. Der Hut fand sich nicht. Auf der Rückreise,
nun mit den Meinen, wieder in Regensburg, mußte ich dem ständigen
Kaufen von Ansichtskarten energisch wehren, weil es drohte, überhandzunehmen
. Aber schließlich, während ich Ahnungsloser etwas anderes
betrachtete, war meine Gesellschaft doch wieder in ein Papiergeschäft
verschwunden, und ich mußte ihr, wenn anders ich den Ruin der Reise^-
kasse verhüten wollte, nachfolgen. Sofort fiel mir auf, daß eine der*
Ladnerinnen stutzte. Schon fragte sie mich, ob ich nicht vor mehreren
Wochen dagewesen sei, und im nächsten Augenblick drückte sie mir
meinen Hut in die Hand. Ohne Vermutung also, und sogar gegen
meinen Willen, zog uns der Hut in den Laden.'* —

Eine Dame besaß als Kind einen sehr schönen Ring, ein altes Fa-
milienerhstück. Eines Tages ging sie mit anderen Kindern im Neuen-
burger See baden, wobei ihr im Waissejr der Ring vom Finger glitt?.
Alles Suchen an der dort sehr seichten Stelle half nichts, — der Ring
war verschwunden. Als sie einige Tage später wieder badete, scherzten
und neckten sich die Kinder im Wasser, wobei sie umgestoßen wurde.
Im Fallen fuhr ihr Finger am Grunde in ihren verlorenen Ring, ßo
daß er von selbst wieder an seiner Stelle saß. —

Herr Dr. Diem, St. Gallen, schreibt mir: „Im Jahre 1919 beschlossen
meine Frau und ich uns irgendwo in der Umgebung meiner
Berufsstätte in einem heimeligen alten Familiensitz anzusiedeln. Ich
stamme aus altem Appenzellergeschlecht, bin auf appenzellischem Boden
geboren, in Teufen, das eine Wegstunde vom appenzellischen Dorfe
Speicher entfernt liegt, dem Geburtsort meiner Mutter. Dort habe
ich als Kind und junger Bursche bei meinen Verwandten meine schönsten
Ferien zugebracht. Dort hielt ich jetzt Nachschau. Das alte schöne
Familienhaus gehörte nun fremden Leuten, die auch die verlockendsten
Kaufangebote ablehnten. Wir mußten weiter suchen und durchstreiften
mehrmals vergeblich die ganze Gegend. Auf unserem letzten
Streifzug lockte aus dunklem Grün ein fein geschweifter, weißer
Giebel uns an: wir standen vor einem der schönsten Häuser Speichers
vom Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Merkwürdigerweise war
mir dies Haus ,Zum Anker in meiner Jugend nie bewußt zu Gesicht
gekommen. Schon ein Blick auf das Türschild machte unsere aufkeimende
Kaufhoffnung zuschanden: Dr. R., wahrscheinlich der Ortsarzt
. Also nicht. — Acht Tage später sehe ich bei einem Begräbnis
einen Bekannten aus Speicher und beschließe, ihn zu fragen, wie man
das Familienhaus wohl wiedergewinnen könne. In den paar Minuten
einer raschen Unterredung erfahre ich, daß mein Bekannter für viele
Wochen verreist und nichts für mich unternehmen kann. Er fügt aber
bei, daß er ein anderes Haus wisse, welches oiffeinbarf meinem Ge>-
schmack zusagen würde, das zu verkaufen sei — und nennt das Haus
,Zum Anker'. Als mir dann nach einigen Mühen der Kauf gelungen]
war, stellte ich fest, daß ich in der vergeblichen Absicht, den mir bekannten
alten Familienbesitz wieder zu erwerben, ohne es zu wissen, —


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