Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 582
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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582 Psychische Studien. LIf. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1025.)

des Urzustandes, der durch den Schöpfungszufall
nur gestört ward.

Das ist in aller Kürze Beantwortung der theologischen Fragestellung
. Sie zeigt uns klar den Sinn des Lebens, den Sinn der parapsychischen
Leistung auf. Doch gibt's auch einen Dualismus des Triebs
im Okkultismus! Es versteht sich wohl von selbst, daß auch im Parapsychischen
der Schöpfungszufall sich äußern muß, und zwar als Trieb
zur Sinnlosigkeit, neben dem Tiicb zum Sinn. Das ist der Trieb zum
Wah nsinn! Der Wahnsinn ist das Gegenstück zum Sinnbedürfnis;
er verwurzelt sich in der Energie, deren nackte Zufälligkeit in ihm
klar sich offenbart. Zerrüttung der Psyche ist die Folge seines Gegebenseins
, er selbst der Tod des Menschen, soweit in diesem die Psyche
sich auslebt. Darüber besteht wohl kein Zweifel, denn gar zu sehr
leuchtet im Wahnsinn der Zufall hervor, und so kann ich mit diesen
wenigen Worten meine Erörterung beschließen.

Die vier Fragen, die eingangs aufgeworfen wurden: die psychologische
nach der Wirklichkeit des Hellsehens und der Telepathie, die
physikalische nach der Wirklichkeit der Magie und des Spukes, die
mythologische nach der Wirklichkeit des Mythus und des Traumes,
endlich die theologische nach der Wirklichkeit des Sinnes und des
Wahnsinnes, wurden im Vorgetragenen bejahend beantwortet und
damit die Bedeutung des Okkultismus für unsere Kultur anerkannt.
Der Okkultismus ist an sich kein Letztes, aber er ist ein Wegweiser
gegen ein Letztes hin, an dessen Realisierung die künftige
Kultur bewußt arbeiten wird. Das ist der bedeutsame Schluß, zu dem
uns unsere kurze Untersuchung geführt hat. Er schafft uns zum
erstenmal Einsicht in den Grund und die Bestimmung des Okkultismus.

Ein Mann mit paranormaler Erkenntnis: Ludwig Kahn.

Von Dr. Eugen Osty (übersetzt aus der ,,Revue mefapsychique", 1925,

Nr. 2, von Rudolf Tisch ner).

Am 26. September 1912 empfing Professor Dr. Max Schottelius
bei sich einen Mann, Herrn Ludwig Kahn, von dem ihm durch eineirv
Freund mitgeteilt war, daß er mit der Eigenheit begabt sei, ,,die Gedanken
Anderer zu lesen."

Ludwig K. war 1908 unter der Anklage, daß er sich eine Gabe
zuschriebe, die er nicht habe, vor dem großherzoglichen Gericht in.
Karlsruhe erschienen. Er wollte Berufung einlegen und Schottelius
bitten, seine übernormale Fähigkeit wissenschaftlich festzustellen. Sie
gestatte ihm „die Zukunft vorherzusagen" und ,,Gedanken zu lesen".

Klugerweise erklärte sich der Professor nur bereit, die letztere
Form des Wunders, die sich leicht kontrollieren ließ, zu untersuchen.
Er bat und erhielt die Einwilligung zu einem sofortigen ersten Versuch.

Nachdem er Ludwig K. in den Vorraum geführt hatte, zog er
sich in sein Arbeitszimmer zurück, nahm drei Papierstücke von seinem


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