Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 598
(PDF, 206 MB)
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598 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925.)

ich ein dickes Buch schreiben, wenn ich alle die magnetischen Krankengeschichten
, Traumgesichter, Geistererscheinungen usw., die unserem
Thema als Stoff zugrunde liegen und bereits in vielen Büchern erzählt
sind, wiederholen wollte; endlich auch habe ich keinen Beruf, den
Skeptizismus der Ignoranz zu bekämpfen, dessen superkluge Gebärden
täglich mehr außer Kredit kommen und bald nur noch in England
Kurs haben werden. Wer heutzutage *) die Tatsachen des animalischen
Magnetismus und seines Hellsehens bezweifelt, ist nicht ungläubig, sondern
unwissend zu nennen. Aber ich muß mehr, ich muß die Bekanntschaft
mit wenigstens einigen der in großer Anzahl vorhandenen Bücher
über Geistererscheinungen oder anderweitige Kunde von diesen voraussetzen
" (Schopenhauers sämtliche Werke, Reclama isgabe, Band 4,
S. 261 f).

„Die in Rede stehenden Phänomene aber sind, wenigstens vom
philosophischen Standpunkte aus, unter allen Tatsachen, welche die Erfahrung
uns darbietet, ohne allen Vergleich, die wichtigsten; daher sich
mit ihnen gründlich bekannt zu machen die Pflicht eines jeden Gelehrten
ist", S. 3o3.

„Der animalische Magnetismus ist, freilich nicht vom ökonomischen
und technologischen, aber wohl vom philosophischen Standpunkt aus
betrachtet, die inhaltschwerste aller jemals gemachten Entdeckungen;
wenn er einstweilen auch mehr Rätsel aufgibt als löst. Er ist wirklich
die praktische Metaphysik, wie schon Bako von Verulam die Magie
definiert: er ist gewissermaßen eine Experimentalmetaphysik: Demi
die ersten und allgemeinsten Gesetze werden von ihm beseitigt; daher
er das sogar a priori für unmöglich Erachtete möglich macht", S. 3o4-

S. 333—336 werden eine Reihe von Spukerscheinungen angeführt,
so z. B. „das Klopfen, das scheinbare Versuchen, verschlossene Türen
zu forcieren, auch solche, die gar nicht verschlossen sind, der Knall
eines sehr schweren, im Hause herabfallenden Gewichtes, das lärmende
Umherwerfen alles Gerätes in der Küche oder des Holzes auf dean
Boden, welches nachher sich in völliger Ruhe und Ordnung vorfindet,
das Zuschlagen von Weinfässern, das deutliche Vernageln eines Sarges,
wenn ein Hausgenosse gestorben war, die schlürfenden oder tappenden
Tritte im finstern Zimmer, das Zupfen an der Bettdecke, der Modergeruch
, das Verlangen erscheinender Geister nach Gebet, u. dgl. m.",
S. 33*3 f.

Bezüglich der Deutung der Geistererscheinungen äußert er sich
folgendermaßen: „Jedenfalls ist eine Geistererscheinung zunächst und
unmittelbar nichts weiter als eine Vision im Gehirn des Geistersehers:
Daß von außen ein Sterbender solche erregen könne, hat häufige Er-
' fahrung bezeigt; daß ein Lebender es könne, ist ebenfalls, in mehreren
Fällen, von guter Hand beglaubigt worden: Die Frage ist bloß, ob
auch ein Gestorbener es könne", S. 348. — Nur für Ausnahmefälle will
Schopenhauer ein solches magisches Hereinwirken des Willens des Ver-

*) Parerga und Paralipomena sind 1851 erschienen.


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