Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 610
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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610 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925.)

einigermaßen spiritistisch orientiert war. Sie gibt an, daß ihr Spiel
eigentlich einem inneren Hören seine Entstehung verdanke. Sie hört
eine Sinfonie wundervoller Töne und hat nun das Bedürfnis, diese
nur ihr vernehmbare Musik nachzuschaffen. Was ist natürlicher, als
daß sie zunächst annahm, die verborgenen Musikanten und Inspiratoren
seien Geister. Ueber diese allgemeine Charakterisierung hinaus
scheint sie nicht vorgedrungen zu sein, aber sie pflegte mitunter doch
mit diesen unsichtbaren Wesen am Klavier Zwiesprache zu halten,
sprach Begrüßungsworte und gab sich die Antwort des Geistes dann in
Tönen. Neuerdings ist in ihren Ansichten, wohl hauptsächlich infolge
unserer Versuche, ein Wandel eingetreten. Sie macht sich zwar nicht
allzu viel Gedanken über die ihr verliehene Gabe, wenn sie aber einmal
versucht, sich Rechenschaft darüber abzulegen, scheint sie nun
eher geneigt, in den Fähigkeiten ihres Unterbewußtseins des
Rätsels Lösung zu suchen als bei den Spirits, in denen sie früher die
Urheber des Phänomens zu erkennen glaubte.

Die medialen Leistungen der Frau Jadwiga Domanska
und die angeblichen Manifestationen des weiland Prof.

Dr. Julian Ochorowicz.

Von Heinrich Geldnerth, Berlin.

Die gegenwärtige parapsychische Forschung betätigt sich hauptsächlich
auf dem Gebiete der physikalischen Phänomene und wendet
diesem Teilgebiet ihre größte Aufmerksamkeit zu, wodurch aber die
Erscheinungen der rein psychischen Phänomenik, wie insbesondere die
Trance-Mitteilungen und -Kundgebungen (Schreib- und Sprechinedien)
eine etwas stiefmütterliche Behandlung erfahren.

Wenngleich ohne weiteres zugegeben werden soll, daß zunächst das
Gröbere, Sichtbare, Fühlbare, den menschlichen Sinnen zugängliche,
dem Forscher naheliegender, wichtiger und leichter — dagegen die
unsichtbaren, unterbewußten Vorgänge der rein psychischen Phäno-
menik genannter Art, ihm weniger zugänglich und daher weitliegender
und schwieriger — erscheinen mögen, so ist — ohne dabei die Tragweite
des physikalischen Mediumismus irgendwie zu unterschätzen —
auch die hohe Bedeutung der metapsychisch-intellektuellen Phänomene
(wie sie Richet nennt) nicht außer acht zu lassen, zumal die Möglichkeit
nahegerückt erscheint, daß die intensivere Bearbeitung dieses Gebiets
unter Umständen gewisse ergänzende und klärende Ergebnisse auch für
die physikalische Phänomenik zeitigen könnte — überdies auch in
puncto der heißumstrittenen Frage: ,,Animismus oder Spiritismus" die
Forschung vielleicht einen Schritt vorwärts bringen werde. Und daß
wir uns bei diesem Teilgebiet auf keinem unfruchtbaren Boden befinden
, beweist uns beispielsweise, die in diesem Zusammenhange oft
genannte, bedeutenden wissenschaftlichen Errungenschaften der —
wenn auch nicht direkt auf parapsychischer, sondern vielmehr auf
psycho-therapeutischer Forschungsbasis entstandenen — Freudschen


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