Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 611
(PDF, 206 MB)
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Geldnerth: Mediale Leistungen der Frau Jadwiga Domanska. 611

«\

Psychoanalyse, die trotz der unvermeidlichen Angriffe, denen sie ausgesetzt
ist, sich die wissenschaftliche Welt erobert hat.

Die gewonnenen Erkenntnisse der Psychoanalyse eröffnen auch
neue Perspektiven und Möglichkeiten für die Methodik in der meta-
psychischeri Experimentalforschung, der in dieser Methode ein neues
Hilfsmitte] ersteht, welches bei einem Warschauer Forscher bereits Anwendung
und teilweise befriedigende Ergebnisse gefunden hat, worauf
ich in meinem Referat, betr. die Zeitschrift „Zagadnienia Metapsy-
chiczne" (Metapsychische Probleme), schon früher hingewiesen habe.*)

Diese Hintansetzung der metaps. intellektuellen Phänomene, bringt
es natürlich mit sich, daß — während den physikalischen Medien die
Möglichkeit geboten wird, weit über die Grenzen ihres Heimatlandes,
durch ihre Produktionen bekannt zu werden und zu einer gewissen Berühmtheit
zu gelangen — dagegen von der Existenz gewisser ganz hervorragender
psychischer Medien, zu denen man unbedingt Frau Jadwiga
Domanska (und ich erwähne hier gleichzeitig auch Frau Martha Czer-
nigiewicz) zählen kann — nur den wenigsten etwas bekannt ist.

Während meines vorübergehenden Aufenthaltes in Warschau
hatte ich Gelegenheit, mit Frau Domanska bekannt zu werden. Schon
in ihrer äußeren Gestalt bietet die f eingebildete, hochintelligente Dame,
durch die Zartheit ihres äußeren und inneren Wesens, sowie durch den
etwas melancholischen Einschlag in ihren feinen, sympathischen Gesichtszügen
] — den Eindruck eines medialen, sensiblen Typus. Im
ganzen eine interessante, vornehme und gewinnende Erscheinung. Frau
D., die höheren Gesellschaftskreisen entstammt, hat in einem Klosterpensionat
ihre Erziehung genossen. Schon in ihrer Kinderzeit wurde
sie von ihren Angehörigen als ein begabtes Kind erkannt und bezeichnet;
sie verriet auch starke Sensibilität und Suggestibilität, sowie eine lebhafte
Phantasie. Auch Visionen und Halluzinationen stellten sich in
der frühesten Jugend bei ihr ein. Mit den Jahren steigerte und entwickelte
sich ihre Sensitivität, deren Auswirkungen die Aufmerksamkeit
der maßgebenden Kreise, insbesondere des Prof. Dr. Ochorowicz.
— auf sie lenkte, der zunächst durch Laboratoriumsversuclie eine starke
Medialität bei ihr festgestellt, ferner auch telepathische Versuche mit
positivem Erfolg unternommen hatte.

Zwecks klarer Uebersicht der Zusammenhänge, die zur Beurteilung
und Wertung der Phänomene notwendig ist, dürfte es nicht
unangebracht sein, für diejenigen Leser, welche über die Persönlichkeit
des Prof. Ochorowicz nicht näher orientiert sind — in aller Kürze,
einige biographische Notizen anzuführen:

Der hervorragende, in Polen gebürtige und im Jahre 1917 in
Warschau verstorbene Gelehrte Prof. Julian Ochorowicz ist einer der
bedeutendsten Pioniere auf dem Gebiete der mediumistischen Forschung
, der auch im Bereiche der Naturwissenschaft großes Ansehen
genoß. Kurz nach seiner Promovierung an der Leipziger Universität,

) Psychische Studien. Heft 7, Seite 413.

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