Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 636
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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636 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 11. Heft. (November 1925.)

soir, dem mit dem Verfasser dieser Zeilen seit länger als zehn Jahren
verfeindeten Nervenarzt Dr. von Gulat-Wellenburg übertragen. Schon
die allgemein bekannte Tatsache dieser Gegnerschaft kennzeichnet den
einseitigen Parteistandpunkt des Buches.

Linter den i5 Kunstdrucktafeln des gut ausgestatteten Werkes
sind nicht weniger als i3 aus den Arbeiten des Verfassers entnommen,
ohne daß zu diesem verbotenen Nachdruck die Erlaubnis eingeholt
worden wäre. Die auf diese Weise erreichte, wissenschaftlich unnötige
Illustrierung des Buches dient hauptsächlich zur Anreizung des Käufers
, soll also zur Steigerung des Absatzes beitragen. Auch der umfangreiche
Text besteht größerenteils aus Zitaten, die der in- und ausländischen
Literatur entnommen wurden. Nur der Rest enthält die
eigene zersetzende Arbeit der drei Autoren.

Die Absicht der Verfasser, welche die Frage, ob es okkulte Phänomene
gibt, unbeantwortet lassen, ist lediglich eine Analyse des bis
jetzt vorliegenden Beobachtungsmaterials, von dem jedoch auch nur ein
Bruchteil zur Erörterung kommt.

Die drei Gelehrten maßen sich hier das Amt des Kritikers an,
obwohl ihnen dazu nicht nur die praktische Erfahrung, sondern auch
ein gründliches theoretisches Wissen fehlt. Die eigenen Beobachtungen
des Dr. von Gulat beschränken sich auf fünf positive Sitzungen mit
Eva C, die er dem Verfasser verdankt, diejenigen des Grafen Klink ow-
stroem auf zwei positive Sitzungen mit Willy Sch., während Herr
Dr. Rosenbusch kein einziges der in dem Buch behandelten Medien
persönlich beobachten konnte. ,

L'nter diesen Umständen kann es nicht Wunder nehmen, wenn
diese drei wissenschaftlichen Polizeiorgane das Buch mit der ungeheuerlichen
Behauptung schließen, der wissenschaftsgültige Nachweis der
Phänomene des sogenannten physikalischen Mediumismus sei bisher
(also in den letzten 5o Jahren) restlos gescheitert.

W as in der allgemeinen Einleitung über die Methodik und Beobachtungsfehler
mitgeteilt wird, bietet nichts Neues, sondern ist zum
größten Teil der parapsychologischen Literatur entlehnt. Kategorische
Behauptungen, wie z. B. auf Seite 20: ,,Man darf ruhig sagen, 99
Prozent der in der Literatur verzeichneten Protokolle und Beschreibungen
weisen eine rigorose Kontrolle nicht auf", charakterisieren deutlich
die in dem Buch immer wieder auftauchend^ Tendenz zur Ueber-
treibung.

Als wichtiges Moment der methodischen Untersuchung wird (auf
Seite 21) für die Medien die überrumpelnde Gewalt empfohlen, die
geeignet sei, befriedigende Aufschlüsse zu geben.

Ebenso verkehrt ist das, was über die Entlarvungen gesagt wird,
da alle jene Fälle, in welchen durch Ueberrumpelung kein Betrug
festgestellt werden konnte, verschwiegen werden.

Auch die längst zu Grabe getragene Theorie der Rumination erlebt
, wenigstens in dem theoretischen Teil, ihre Auferstehung, wird
aber in keinem einzigen Fall in der Analyse der Einzelphänomene bei


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