Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 637
(PDF, 206 MB)
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Schrenck-Notzing: Der physikal. Mediumismus im Lichte d. Gegner. 637

Eva C. mehr als Ursache angeführt, womit wohl die vollkommene
Wertlosigkeit dieser pseudowissenschaftlichen Phrase von neuem dargetan
ist.

Begleitpersonen von Medien, wie sie besonders bei medialen Kindern
und Frauen mit in Kauf genommen werden müssen, können
im Sinne des Buches nur als Helfershelfer oder mindestens als betrugsverdächtig
gedacht werden. Im übrigen sind die Ausführungen über
die Methodik unzureichend, sowie durch die neuere Versuchstechnik
(Anwendung von Käfigen, Leuchtbandkontrolle, physikalische Meßinstrumente
usw.) überholt.

Was dann an Beobachtungsfehlern besonders in dem Kapitel ,,Con-
fessions of a medium" durch den Grafen Klinkowstroem offenbart
wird, ist, man kann nicht anders sagen, von einer rührenden Kindlichkeit
. Die ganze Weisheit der hier besprochenen Taschenspielerei
läßt sich auf zwei Momente zurückführen, nämlich auf die Ein-
schmuggelung präparierter Gegenstände in die Sitzungen und auf die
Mitwirkung eines Helfershelfers. Jeder, der nur oberflächliche Kenntnis
von den in den letzten i5 Jahren vorgenommenen Versuchsreihen
hat, wird zugeben müssen, daß dieses ABC der Methodik eine selbstverständliche
Voraussetzung für die wissenschaftliche Untersuchung
bildet.

Nachdem als Einleitung zum Hauptteil des Werkes die Untersuchungen
der Dialectical Soc., die Experimente von Crookes und
Zöllner auf 64 Seiten kurzerhand erledigt worden sind, werden nicht
weniger als 331 des 494 Seiten starken Buches jenen Medien gewidmet
, mit denen Verfasser dieser Besprechung operierte, so daß es fast
den Anschein hat, als ob mit der vernichtenden Kritik weniger das sachliche
Moment des physikalischen Mediumismus, als die Persönlichkeit
des Verfassers dieser Zeilen getroffen werden sollte.

Zwar läßt Klinkowstroem die Frage offen, ob nicht bei dein
Medium Home nicht doch möglicherweise supranormale Kräfte mitgewirkt
haben und ist objektiv genug, zuzugeben, daß man doch nicht
schlechtweg einem Mann wie Crookes eine solche Naivität und ein
so geringes Maß von Beobachtungsfähigkeit zuschreiben kann, daß er
die elementarsten Vorkehrungen gegen Betrug außer acht gelassen
hätte. — Aber warum soll gerade Crookes eine Ausnahme machen?
Gibt es denn nicht zahlreiche Forscher neuerer Zeit, die noch viel
exakter als Crookes zu Werke gegangen sind? Logischerweise müßte
man ihnen doch dasselbe Maß von Kritik und Beobachtungsfähigkeit
zuerkennen wie dem englischen Physiker.

Wenn Klinkowstroem ferner behauptet, daß der Experimentator
sich die Bedingungen von seinem Medium in der Regel diktieren läßt
(Seite i3a), so ist das unwahr. Sämtliche Kontrollmaßnahmen bei
dem Medium Willy Sch., die ganze Versuchsanord nung war beispielsweise
vom Verfasser ersonnen, niemals wurde das Medium um Rat
gefragt und oft wurde die Versuchsperson durch ganz neue Situationen
überrascht. Dasselbe gilt von anderen Medien.


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