Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 639
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schrenck-Notzing: Der physikal. Mediumismus im Lichte der Gegner. 639

gegen ihre Authentizität einen erbitterten Kampf,
will überall lediglich das Opfer von Sinnestäuschungen
und Betrug g e w o r d e n sein und konstruiert zu
diesem Zweck Erklärungen, die wunderbarer sind als die Phänomene
selbst. — Trotzdem bleibt aber immer noch ein unerklärbarer Rest,
der indessen nach Auffassung Gulats keineswegs paraphysisch zu deuten
sei! — Das nennt er „restloses Scheitern des wissenschaftsgültigen
Beweises!"

Gewagte Hypothesen, einfache Indizien, vage Vermutungen, also
rein subjektive Anschauungen und Glaubenssätze ersetzen Herrn Dr.
von Gulat das Fehlen eines zwingenden Betrugsbeweises.

Wer von Schwindel redet, muß denselben im einzelnen Fall nachweisen
, wobei es aber vorkommen kann, daß, wie in dem Berliner
Okkultistenprozeß Vollhardt-Moll auch selbst das ordentliche Gericht
nicht einmal imstande ist, einen solchen Beweis zu liefern.

Mit Recht sagt der Berliner Lokalanzeiger vom 22. Juni 1925:
„Es gibt heule schon eine Anzahl von Leuten, die einen wissenschaftlichen
Namen zu verlieren haben und doch offen für die Echtheit
der Phänomene eintreten, Darunter sind solche, die aus anfänglichen
Gegnern üeberzeugte geworden sind und zwar aus wissenschaftlicher
Nötigung. Sie alle als Dummköpfe und Verblendete ab-
zutun, ist eine bequeme und lächerliche Methode/'

Die Oberflächlichkeit, mit der das Dreimännerwerk hergestellt
wurde, zeigt sich auch besonders in der Kritik des Grafen Klinkowstroem
über die Versuche mit Frau Silbert, der sich damit begnügte,
trotz der über dieses Medium vorhandenen Literatur das einzige vorliegende
negative Zeugnis des Professors Bendorf auf fünf Seiten wiederzugeben
. Professor Walter, Graz schreibt zu diesem Teil des Buches:
„Ich hatte bisher Graf Klinkowstroem als vorsichtigen Forscher eingeschätzt
und staune heute über die Leichtfertigkeit, mit der er sich
die Bendorf sehen Angriffe zu eigen gemacht hat. Klinkowstroem hat
nicht einmal die Fachpresse eines Blickes gewürdigt, sonst hätten ihm
nicht Feststellungen entgehen können, die seine ganze Darstellung entkräften
. Seine Methodik als Forscher ist gerichtet/'

Auch in den Fällen Guzik und Nielsen kommen in der Hauptsache
die Entlarver zu Wort. Die positiven Resultate dieser Versuchspersonen
werden in aller Kürze abgetan.

Um einen Betrugsbeweis zu konstruieren, hat man bei kindlichen
Medien sogar die spielerische Nachahmung ihrer eigenen Leistungen
herangezogen. So scheut sich Graf Klinkowstroem nicht, den Bericht
eines 18 jährigen Studenten, Seeger (Seite des Werkes), gegen

den damals 10 jährigen Willy als Betrugsbeweis auszuspielen. Man
hatte, bei einer im Elternhaus stattfindenden Sitzung am 20. Mai 1920,
also 11/2 Jahre vor Beginn der wissenschaftlichen Untersuchungen, dem
Medium Willy ein Stückchen Chiffon von der Schulter genommen,
das offenbar eine teleplastische Bildung vortäuschen sollte. Diese
Handlung an sich, ohne die Umstände, unter denen sie zustande ge-


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