Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 643
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0653
Lambert: Kritische Bemerkungen z. Dr. Rosenbuschs Darstellung. 643

Einige kritische Bemerkungen zu Dr. Rosenbuschs Darstellung
der Experimente mit Eusapia Paladino.

Von Rudolf Lambert (Degerloch bei Stuttgart).

In dem von Prof. Dessoir herausgegebenen und von Dr. v. Gulat-
Wellenburg, Graf v. Klinckowstroem und Dr. Rosenbusch zusammengestellten
Werk „Der Physikalische Mediumismus'* hat Dr. Rosenbusch
die Experimente mit Eusapia Paladino behandelt. Obschon ich
an einer ausführlicheren Darstellung des Falles Eusapia arbeite, in der
ich deutlich zeige, wie verzeichnet das von Rosenbusch entworfene Bild
ist, möchte ich doch schon heute auf einige seiner peinlichsten Versehen
aufmerksam machen, damit er und seine Freunde sich nicht zu lange
seltsamen Illusionen über den wissenschaftlichen Wert seiner Arbeit
hingeben. Ich beschränke mich hier auf eine kleine Auswahl aus den
vielfältigen Bedenken, die mir beim Studium von Dr. Rosenbuschs
Aufsatz gekommen sind.

a) S. i64 des Buches sagt Rosenbusch über eine Sitzung unter
Teilnahme Lombrosos: „Eusapias Körper und Füße wurden auf ihre
Bitte mit Leinenbändern an den Stuhl festgebunden, den Armen ließ
man völlige Freiheit/4 Zunächst war ich mit R. über diese Leichtfertigkeit
Lombrosos entsetzt, bis ich im Originalbericht (Annales des Sciences
Psychiques I S. 329) entdeckte, daß Eusapia und alle Anwesenden sich
gegenseitig an den Händen hielten; d. h. die ,,völlige" Freiheit der
Arme Eusapias bezieht sich nur auf ihre Freiheit von den erwähnten
Leinenbändern.

b) R. zitiert (S. i65) folgende Stelle aus Lombrosos Werk Hypnotische
und spiritistische Forschungen: ,,So hatten wir also die in
völligem oder fast völligem Dunkel beobachteten wunderbaren Phänomene
schließlich erhalten, ohne das Medium auch nur einen Augenblick
lang aus den Augen zu verlieren. Warum Tatsachen leugnen, die man
mit eigenen Augen gesehen hat?"

Hierzu sagt R.: „In Wirklichkeit hatte Lombroso wohl im Dunkeln
mit eigenen Augen nichts gesehen." Herr Rosenbusch unterlegt
hier Lombrosos Worten absichtlich einen ganz falschen Sinn, indem
er verschweigt, daß obige Aeußerung Lombrosos die Folgerung aus
einem Abschnitt bildet, dessen Ueberschrift lautet: „Die bisher im
Dunkeln beobachteten Vorgänge treten auch bei Licht und bei sichtbarem
Medium ein."

c) S. 168/69 behauptet Rosenbusch, daß eine wesentliche Divergenz
bezüglich der Handkontrolle Eusap las in den Mailänder Sitzungen
zwischen dem eigentlichen Kommissionsbericht und Richets Separatbericht
bestehe, in dem Riebet die Handkontrolle beanstandet.
Diese Divergenz entsteht nur dadurch, daß Rosenbusch den Kommis-
sionsbericht nicht ganz gelesen hat. Fast noch strenger als Richet sagt
nämlich der Kommissionsbericht: „Im Augenblick, da ein wichtiges Phänomen
eintreten sollte, begann Eusapia ihren ganzen Körper zu bewegen
, sie krümmte sich und versuchte ihre Hände wie von einer


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0653