Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 644
(PDF, 206 MB)
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644 Psychische Studien. LIL Jahrgang. 11. Heft. (November 1925.)

lästigen Berührung zu befreien. Eusapias Nachbarn waren gezwungen,
allen Bewegungen der flüchtigen Hand zu folgen; hierbei verlor man
nicht selten einige Augenblicke den Kontakt, gerade wenn es am wünschenswertesten
war, sich seiner zu versichern." Annales III 02.

Durch Uebersehen dieser Stelle wollte Dr. Rosenbusch von vornherein
den Eindruck erwecken, als ob alle derartigen Berichte, infolge
der Widersprüche, in denen sie angeblich zueinander stehen, nicht ernst
zu nehmen seien. Ein kleiner aber bezeichnender Übersetzungsfehler
findet sich, nebenbei gesagt, in Rosenbusehs Wiedergabe von Richets
Bemängelung der Handkontrolle in Mailand: ,,Eusapias Hand ist für
Bruchteile einer Sekunde überhaupt nicht fühlbar; dann fühlt man sie
wieder und könnte schwören, es sei noch dieselbe." In
Wirklichkeit heißt es: „man kann feststellen (constater), daß es
noch dieselbe Hand ist." (Annales III i4-) Selbstverständlich verschweigt
Rosenbusch, daß auch Richet schon damals trotz seiner Bedenken auf
Grund etlicher ausführlich geschilderter Phänomene die Echtheit der
Erscheinungen für wahrscheinlich hielt.

d) S. 170 u. 182 sagt Rosenbusch, Richet habe später (Journal S.
P. R. Bd. 7) seine früheren Feststellungen abzuschwächen versucht.
Hiervon ist keine Rede, vielmehr handelt es sich um neue Feststellungen
Richets in späteren Sitzungen in seinem eigenen Haus (auf der
Insel Roubaud). Die verschiedenen Schilderungen der in den neuen
Sitzungen ausgeübten Handkontrolle stimmen völlig darüber überein,
daß Eusapias beide Hände diesmal vollkommen umschlungen werden
durften (Richet, Journal Bd. 7 S. 68/69; Myers ebenda S. 67; Lodge
S. 65), während ihre Füße oft von einem unter dem Tisch liegenden,
Sitzungsteilnehmer umschlungen wurden. Diese von Richet, Myers,
Lodge abgegebenen und von Herrn und Frau Professor Sidgwick (Journal
6 S. 33 g f. u. 345) unterstützten eindeutigen Erklärungen tut Rosenbusch
mit der oben erwähnten Verdrehung und Behauptung ab:
„Myers* ausführliche Antwort kennzeichnet sich im wesentlichen als eine
ausführliche Versicherung"; doch die ganz klaren Schilderungen der
Kontrolle durch Richet, Myers und Lodge werden nicht durch ihre
bloße Bestreitung durch einen so leichtfertigen Kritiker wie Dr. Bosenbusch
aus der Welt geschafft. Vielmehr hat sich Rosenbusch durch
sein Vorgehen um die einzige Möglichkeit gebracht, das Auf und Ab
in Eusapias Laufbahn zu begreifen; denn der Schlüssel zum Verständnis
ihres wechselvollen Entwicklungsganges ist die Unterscheidung der
Serien sogenannter guter und sogenannter schlechter Sitzungen; Rosenbusch
hätte sich hierüber sogar von Dessoir belehren lassen können, der
sagt: „Die Ueberzeugung ist unter wissenschaftlich geschulten Teilnehmern
sogenannter guter Sitzungen allgemein, daß einige wenige Vorgänge
den Eindruck machen, als wirke eine unbekannte Kraft."

e) Durch seine Verkennung der wahren Sachlage wird Rosenbusch
dazu geführt, die erbärmlichen Sitzungen in Cambridge als typisch
für Eusapias Sitzungen überhaupt anzusehen und die grundfalsche
Behauptung aufzustellen (S. 188) „niemals wurde Eusapia einwand-


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