Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 645
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Lambert: Kritische Bemerkungen z. Dr. Rosenbuschs Darstellung. 645

freier und minutiöser überwacht und die Feststellung des Betrugs wäre
nicht erfolgt ohne die mühevolle Erkundung irgendeines sonst sicher
unentdeekt gebliebenen Momentes/' Gerade das Gegenteil ist wahr,
nie ließ sich Eusapia schlechter überwachen. Myers sagt ausdrücklich
(Journal 7 S. i64): „Die ganze Zeit hindurch legte Eusapia fortgesetzt
Hindernisse in den Weg, ihre Hände richtig zu halten." Schon in der
zweiten Sitzung beobachtete Fräulein Stanley, die sich bei so schlechter
Hiaridhaltung ergebenden Irrtumsmöglichkeiten und Frau Professor
Sidgwick, die über ihre Sitzungen bei Richet geschrieben hatte: „Meine
Erlebnisse waren die eindrucksvollsten dieser Art, die ich je hatte; ich
bin sicher, daß ich jeweils diejenige Hand Eusapias hielt, für die ich
verantwortlich war" (Journal 6 S. 33g f.), schrieb schon nach der zweiten
Cambridger Sitzung: „wenn die Dinge so bleiben wie jetzt, scheint
mir die Wahrscheinlichkeit eines Betruges sehr groß" (Journal 7 S. i5o).
Tatsächlich wurde es sogar mit Eusapias durchsichtigen hysterischen
Betrügereien in dieser Sitzungsreihe, in der sie systematisch jede ernste
Kontrolle ihrer Glieder unmöglich machte und auch keine ernste Beleuchtung
gestattete, immer ärger; und als schließlich Dr. Hodgson,
der erst später eintraf, Eusapia einfach machen ließ, ergab sie sich
hemmungslos ihren hysterischen Kindereien. Doch verstehe ich nicht,
wie Rosenbusch (S. 188) daraus, daß Hodgson, als er unter dem Tisch
Eusapias Füße halten sollte, einen derselben bewußt entweichen ließ,
folgern will, daß sie auch dann einen Fuß befreien konnte, wenn ihre
Füße wie dies bei Richet so oft der Fall war, ernsthaft von einem Gelehrten
unter dem Tisch gehalten, wurden. Weder Lodge, der in Cambridge
den Betrug sehr gut durchschaute noch Myers, in dessen Haus
die Cambridger Sitzungen stattfanden, gaben ihren Glauben an die Echtheit
, der von ihnen früher unter anderen Bedingungen beobachteten
Phänomene auf. Ja, als Myers mit seinen Cambridger Erfahrungen
im Dezember 1898 Eusapia erneut bei Prof. Richet beobachtete, wurde
er wieder ganz gewonnen und erklärte: ,,die neuen Phänomene waren
noch viel erstaunlicher als die auf der Insel Roubaud" (Journal q
(S. 542/43 des Berichtes). S. 220 meint Rosenbusch, Eusapia werde
schlechten Sitzungen Eusapias, ohne dessen Kenntnis der Fall ganz
unverständlich bleiben muß.

f) Sehr seltsam ist ferner, daß Rosenbusch (S. i85) verschweigt,
daß Iiodgsons Bemerkungen zum Sitzungsprotokoll, die mindestens
die Hälfte desselben ausmachen, erst nach ein oder zwei Tagen aus dem
Gedächtnis eingeschaltet wurden (Journal 7 S. i5i); erst hierdurch
,,zeigt der Bericht eine in früheren ganz ungekannte Berücksichtigung
auch des kleinsten Details"; doch schon Ochorowicz hat darauf hingewiesen
, daß durch diese nachträglichen Einschiebungen das Protokoll
an mehreren Stellen geradezu verzerrt wurde. Wie würde Rosen-
busch ein derartiges Protokoll, wenn es positiv lautete, bekämpfen!
Beschwert er sich doch (S. 200), daß in dem berühmten positiven
Bericht der drei englischen Taschenspieler, das genaue Studium der
das Protokoll ergänzenden getrennten Resümees ergebe, daß sie ,,gar


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