Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 653
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Fritz Grunewald in Werdegang und Schaffen.

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Der folgende Kongreß rückte die Grune waldschen Apparate in den
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Forscher, unter denen besonders
der leider unlängst auf einem Warschaufluge verunglückte Franzose
Dr. G e 1 e y , Paris, der damalige Direktor des „Institut International
Metapsychique", Interesse zeigte und die Lieferung einer gleichen
Apparatur nach Frankreich anbahnte.

Kopenhagen wünschte Grunewald dauernd für dort zu verpflichten
, doch besondere Umstände veranlaßten ihn, sich nur bis
Jahresende zu binden. Es begannen. Mitte September Versuchsreihen
mit dem Medium Einer Niels e n , das bereits im Verlaufe des
Kongresses Sitzungen gegeben hatte, in denen er schleierartige Gebilde
aus dem Munde produzierte, die man für Teleplasma hielt.
Bis Mitte Dezember hielt Grunewald mit diesem Medium unter verschiedenen
Kontrolleinrichtungen dreizehn Sitzungen, in denen er
auch Aufnahmen machte. Am 21. Dezember hielt Grunewald in
Kopenhagen einen öffentlichen Vortrag, in dem er über diese Versuche
und Ergebnisse berichtete und Nielsen für ein echtes Teleplasma-
rnedium erklärte. Die Oeffentlichkeit zollte starken Beifall und die
Presse hielt sich sachlich.

Januar 1922 reiste Grunewald auf Einladung Geleys nach Paris,
wo ihm der von ihm angenommene Auftrag zur Lieferung einer Doppelwage
-Registriereinrichtung übermittelt wurde.

Von Paris wurde Grunewald über Berlin nach Oslo (damals
Christiania) berufen, um dort mit dem Medium Einer Nielsen
in einem zehnköpfigen Komitee zu experimentieren.

Die Zeitung „Politiken" ließ durch einen von Grunewald als
^Dunkelmann" bezeichneten gewissen Faustinus" nach Ankunft
Grunewalds und Nielsens eine ganze Vortragsreihe halten, in denen
„Faustinus" das Medium Nielsen als Betrüger hinstellte. (Was hat
„Politiken" mit parapsychologischer Forschung zu schaffen?)

Das Komitee zur Untersuchung Nielsens sollte zur Hälfte aus
Universitätsprofessoren bestehen, die der Rektor zu bestimmen hatte
und im anderen Teile aus Mitgliedern der Christianiaer „Gesellschaft
für psychische Forschung", deren Vorstand, Prof. Dr. Gustav Jäger,
Dozent für Nationalökonomie an der Universität, der Anlaß zu der Berufung
war. Der Sitzungsbeginn verzögerte sich unter allerlei Vorgaben
. Schließlich wurden die Mitglieder der genannten Gesellschaft
von den Professoren als „befangen" ausgeschlossen, und die drei
Sitzungen verliefen ergebnislos. Es bildete sich um Prof. Jäger nun
ein zweites Komitee. Das erste Komitee verdächtigte Nielsen des Betruges
, ohne indes andere Anhaltspunkte neben dem Ausbleiben der
Phänomene zu haben. Das zweite Komitee erzielte in fünf Sitzungen
teleplasmaartige Bildungen, beobachtete aber am Ende der Sitzung
verdachterregende Indizien am Kostüme des Mediums und schickte
dieses kurzerhand als Betrüger nach Hause. Die Zeitungen brachten
bereits am folgenden Tage — offenbar hatten sie es sehr eilig — die
vernichtendsten Urteile, während Grunewald bis zuletzt daran fest-


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