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694 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

daß mediumistische Kräfte die Platten beeinflussen,
und zwar zeigt sich dies an dem Dichtigkeitsgrad der Platten. Nach einer
Expositionszeit von 5 Minuten z. B. ergab die Entwicklung 21 Grad
Dichte; in der gewöhnlichen Photographie unter den gleichen Bedingungen
, aber ohne Medium würde das Maximum der Dichtigkeit erreicht
werden! Wie der Vorgang ist, kann nur weitere Forschung ergeben
. „Es kann", sagt McKenzie, „einer unbekannten chemischen
Wirkung auf die Gelatine der Platten zuzuschreiben sein, veranlaßt
durch Emanationen des Mediums vor der Exposition, durch welche
die Wirkung des Lichtes auf die Platte verzögert wird."

Der Experimentator erinnert an die Experimente mit D. Home,
in welchen glühende Kohlen, ohne verletzt zu werden, in die Hand
genommen wurden.

Anmerkung. Wie schon erwähnt, waren diese Experiment©
nicht angestelllt worden, um „Extras" zu erhalten; der Grund, warum
dies geschah, ist nicht genannt. Nur in einer Experimentalreihe wurde
eine Ausnahme gemacht. Man setzte die Platten nicht dem Lichte aus,
d. h. es fand keine eigentliche Exposition statt, sondern wartete eine
Anzahl Sekunden (die Platte in der Kamera), ehe man zur Entwicklung
schritt. Es erschien auf keiner Platte ein Bild, aber die Dichtigkeit der
entwickelten Platten zeigte verschiedene Grade! *) Zwei Platten dieser
Serie gab man nicht in die Kamera, sondern das Medium hielt sie in
versiegeltem Umschlag zwischen den Händen, ia5 Sekunden,
und diese beiden Platten zeigten bei der Entwicklung „Extra s".

Die Annahme McKenzies, daß durch Emanationen des Mediums
chemische Einwirkungen auf die sensitive Platte erzeugt werden,
erhält eine Bestätigung durch eine interessante Experimentalforschung
F. W. Warricks, des bekannten Forschers, der mit Dr. Crawford
experimentiert hatte.

Warricks Berichte sind in dem eingangs dieses Referats genannten
Hefte der „Quarterly Transaetions" enthalten. Der Raummangel
zwingt, diese Experimente nur in tunlichster Kürze zu schildern.

W a r r i c k experimentierte seit 2 Jahren fast wöchentlich mit
Mrs. D ea ne , dem vielgenannten englischen Medium für psychische
Photographie. Er hatte eine große Anzahl beweiskräftiger Resultate
erhalten, welche demnächst in einem Buche zusammengestellt erscheinen
werden.

Nun hat W a r r i c k in letzter Zeit auch Versuche gemacht, in
welcher weder Kamera noch Platten verwendet wurden und wohl einzig
in den Annalen der psychischen Forschung dastehen. „Mrs. D e a n e",
sagt der Forscher, „ist eine Person von gänzlicher Unbescholtenheit, unfähig
, einen Betrug zu begehen. Im übrigen waren die Versuchsbedingungen
derart, daß Betrug unmöglich war." Die Experimente
begannen im Juli 192 4 und werden gegenwärtig noch fortgesetzt.

*) In der normalen Photographie würden die Platten nach der Bnt-
wickelung glasklar erschienen sein.