Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 706
(PDF, 206 MB)
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706 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

stens theoretische Möglichkeit bedeuten, wie ein solches Wesen zu denken
ist. Damit ist natürlich noch nichts über die physikalische Grundlage
dieses Problems ausgesagt, eine Frage, die wohl bis zu eineni
gewissen Grade für uns immer ungelöst bleiben wird. Das zeitliche
und räumliche Hellsehen, wie wir es heute kennen, setzt zum mindesten
(dahin scheinen wenigstens die Erklärungsversuche zu führen) ein Kollektivbewußtsein
aller unseren Planeten umfassenden Lebewesen voraus,
wie es wenigstens theoretisch M. Perty (Die myst. Ersch. der mensch 1.
Natur) und Th. Fechner (Nana) angenommen haben. Das würde
wiederum auf ein solches anderer Planeten, sofern diese bewohnt sind,
und auf ein Kollektivbewußtsein aller Lebewesen schließen lassen, wozu
auf der anderen Seite die Notwendigkeit kommt, einen Weltgrund als
solchen als Ausgangspunkt alles physischen Geschehens anzunehmen —
— es ist nur festzustellen, daß ein solches Kollektivbewußlsein aller
Lebewesen durchaus noch nicht identisch ist mit der Beseelung des
Stoffes als solchem, insofern man ja annehmen könnte, daß das Leben
in der Materie bald hier bald dort entstehen könne, ohne diese schlechthin
als Ganzes zu umfassen. Dabei bleibt die Frage offen, wo das
Bewußtsein des Einzelwesens seinen Ursprung hat, eine Frage, die
schon die indische Philosophie vor Jahrtausenden zur Annahme eines
beseelten Weltgrundes als solchen zurückführte. Das ist aber zunächst
nur ein theoretischer Schluß, der auf die monistisch eingestellte Funktion
unseres Bewußtseins zurückgeht — für uns bleibt der Hinweis,
daß gerade das Hellsehen zur Annahme gewisser größerer Bewußtseinskomplexe
nötigt, die zum mindesten eine gewisse Parallele zu jener
Annahme eines beseelten Weltgrundes darstellen. In physikalischer
Hinsicht dürften in dieser Hinsicht die Forschungen über die sog.
Urzeugung und die zur Feststellung einer sog. Lebenskraft weitere
Aufschlüsse bringen, wie sie in der neuesten Zeit die Vitalisten wieder
aufgenommen haben. Würde es wirklich einmal gelingen, aus Leblosem
Leben hervorzubringen, indem die chemische Analyse die Wege
dazu aufzeigte, so wäre die Beseelung damit auch auf den Weltgrund
übertragen, soweit er sich physikalisch auffassen läßt, und es würde
damit auch die Annahme einer alles durchdringenden Lebenskraft
übereinstimmen, wie sie der Vitalismus voraussetzt; leider scheint der
Weg bis zur Feststellung jener Möglichkeit, bei den ungeheuren
Schwierigkeiten, die sich hier der chemischen Analyse entgegenstellen,
noch weit zu sein, so daß auch dem Vitalismus vorläufig nur ein
relativer, aber kein absoluter Wert zur Lösung dieser Frage zugesprochen
werden kann.

Somit bleibt als Ergebnis gerade des Hellsehens (falls derartige
Anlagen in allen vorhanden sind) vorläufig das eine bestehen: der kosmische
Zusammenhang des Menschen, d. h. sein Anschluß an kosmische
Bewußtseinskomplexe, mag darunter nun das Bewußtsein aller Lebewesen
oder ein solches des Weltgrundes selbst zu verstehen sein. Ein solcher
Zusammenhang war bereits früher in der Physiologie vorhanden, indem
ja die Wirkung der einzelnen Planeten aufeinander, besonders der


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