Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 707
(PDF, 206 MB)
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Häni^: Die Metaphysik des Okkultismus.

707

Sonnen war nie auf unsere Vegetation eine Tatsache ist, die wir jeden
Tag an uns selbst verspüren, aber das Neue liegt in der Uebertragung
dieser Tatsache auf das Seelische, womit zugleich unser Leben in
ethischer und sozialer Hinsicht auf eine ganz neue Grundlage gestellt
ward. Der Begriff der Einzelseele reicht nicht mehr aus, um das
geistige Leben als solches deuten zu können, aber es genügt auch nicht
mehr, die Summe aller Einzelindividuen auf unserem Planeten, sondern
es scheint, daß unser Bewußtsein auch mit kosmischen Komplexen in
Verbindung steht. Dazu paßt aber die Annahme eines Weiterlebens,
wie dieses auch zu denken ist, besser als das Gegenteil, wenn auch damit
noch kein Urteil über die Frage als solche gegeben ist, es liegt mehr
ein innerer Hinweis darin als ein solcher auf Grund der äußeren Tatsachen
, und wir begreifen es sehr wohl, daß gerade heute Versuche
vorliegen, dem geistigen Geschehen in unserer Welt auf eine Weise
beizukommen, die den Ausgangspunkt ins Transzendente, nicht mehr
in unsere Welt selbst verlegt (Astrologie, Periodenlehre usw.).

Auf realeren Boden führen noch eine Anzahl anderer Versuche,
die wertvoll genug sind, um hier erwähnt zu werden. Das betrifft die
über den Nachweis der Selbständigkeit des seelischen Lebens in uns,
wie er von Schleich, Becher u. a. unternommen worden ist. Schleich
gelang es bekanntlich, bei Verwundeten löffelweise Substanz aus dem
Gehirn zu entnehmen, ohne daß dadurch eine Beeinträchtigung des
Denkvermögens eintrat, während der Münchner Forscher (Gehirn und
Seele) in ähnlicher Weise eine Unabhängigkeit des Denkens vom Gehirn
erwiesen zu haben glaubte. Es " sind zur Ergänzung dazu die Feststellungen
über den Doppelgänger heranzuziehen, der in einzelnen
Fällen (z. B. den von Kemmerich in seinem Buche: Gespenster und
Spuk mitgeteilten) Leistungen vollbrachte, welche über das normale
Bewußtsein des betr., zum mindesten in dessen derzeitiger Verfassung,
weit hinausgehen. Damit stimmt die Angabe der Esoterik vollkommen
überein, daß in der Ekstase, d. h. am Heraustreten aus sich selbst, auch
die höchsten Bewußtseinszentren des Menschen beteiligt seien, nicht
nur einige niedrige Substrate: der Strebende erlangt in den höheren
Phasen seines Entwicklungsganges die geistige Macht, das spirituelle
Bewußtsein, das in uns allen als negativ-passive Strömung, als ,,latenter
Genius", als „Linterbewußtsein" oder wie wir es nennen wollen, der
Erweckung und Entfaltung harrt, zur vollen Tätigkeit zu erwecken, bis
es schließlich als eine vom Körperlichen unabhängige Wesenheit (Bewußtseinsinhalt
) stark genug wird, die Anziehung des Stofflichen zu
überwinden und sich außerhalb des Körpers zu betätigen, mit dem es
jedoch „magnetisch" verbunden bleibt (Adelmann-Huttula: Arya-Marga
p. 27). Somit läßt sich der Denkprozeß in uns heute auf jenes (fein-
stoffliche Substrat zurückführen, das gewöhnlich als Doppelgänger bezeichnet
wird, aber es ist hervorzuheben, daß wir diesen nicht als absolut
selbständig kennen, sondern eben nur in Verbindung mit dem
physischen Körper (durch das fluidale Band). Wir kämen also, um
bei dem früher erwähnten Einwände stehen zu bleiben, entweder zu


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