Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 716
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0726
716 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

abnehmender Kraft festgestellt, so daß man an die Realität dieser Erscheinung
(herbeigeführt durch die Aufforderung des in Trance befindlichen
Mediums, seine Empfindungsfähigkeit nach außen zu verlegen)
glauben mußte, falls man nicht eine unbeabsichtigte Gedankenübertragung
durch die Beisitzer annehmen wollte. Diese Fehlerquelle hat
nun Dr. Tischner bei seinen Verladungen der Sensibilität durch das
Mischverfahren ausgeschlossen, wie solches auch Dr. Schroeder bei
seinen Wiedererkennungsexperimenten getan hat. Es wird nun die
Leser dieses Blattes weniger interessieren, daß ich ähnliche und dieselben
Versuche zusammen mit meinem neuerworbenen Freunde, Herrn Rosemann
, unter den gleichen Kautelen mit durchschlagendem Erfolge
durchgeführt habe, wohl aber der Umstand, mit welch leichter Mühe
die überraschenden Erfolge für uns erreichbar waren. Wir prüften
nämlich drei der weiblichen Insassen des Sanatoriums Sommerstein auf
ihre Hypnotisier barkeit vermittels der üblichen magnetischen Striche
und ruhiger Verbalsuggestion. Alle drei verfielen in kürzester Zeit in
Hypnose, die wir vertieften, und schon ließen sich alle jene Dinge mit
ihnen ausführen, die auch der Laie von öffentlichen Schaustellungen
her kennt, Muskelstarre, Unmöglichkeit gewisse Bewegungen auszuführen
, Essen von Salz statt Zucker, Unfähigkeit beim Zählen eime
bestimmte Zahl auszusprechen, genaues Innehalten posthypnotischer Befehle
und dergleichen mehr. Als wir am übernächsten Abend wieder eine
Sitzung veranstalteten, erschienen nur zwei der jungen Mädchen, da das
eine, der man inzwischen erzählt hatte, welche ihr ungeheuerlich erscheinende
Handlung sie auf das Lautwerden eines Stichwortes hin posthypnotisch
ausgeführt hatte, sich von weiteren Sitzungen zurückzog. Mit den
beiden anderen wurden ähnliche Experimente veranstaltet, wie an dem
ersten Abend, namentlich starke Selbstüberwindung fordernde posthypnotische
Aufgaben gestellt. Ferner ließen wir beide je 3—5 Minuten ihre
Hände über ein Glas Wasser halten und dieses mit verbundenen Augen
am Geschmack von anderem Wasser unterscheiden. Nebenbei bemerkt
sei, daß auch die beiden außer Herrn Rosemann und mir anwesenden
lauen Geschmack richtig unterschieden. Doch ist hierbei natürlich Zufallstreffen
nicht ausgeschlossen. Für den dritten und leider letzten
Abend bereiteten wir nun mit den beiden uns gebliebenen Medien ein
Experiment ganz nach den Angaben von Dr. Tischner vor. Von einer
Anzahl von Gläsern ward je eines von der Versuchsperson 3—5 Minuten
lang beeindruckt, und zwar im hypnotischen Zustand unter Erteilung
der Suggestion, ihre Empfindungskraft in das betreffende Glas zu übertragen
. Alsdann wurden die Gläser von dem Versuchsleiter mehrfach
umgestellt, und von einem Beisitzer, der behandschuht war, in eine
dunkle Ecke getragen und nochmal längere Zeit hindurch umgestellt,
so daß tatsächlich niemand von den Anwesenden erkennen konnte,
welches das beeindruckte Glas und daß dieses nur durch seine am Boden
des Glases außen angeklebte Nummer zu ermitteln war, was selbstverständlich
erst nach dem Abbruch des Experimentes stattfand. In
diese Gläser resp. in ihren Wasserinhalt hinein wurde nun regellos mit


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0726