Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 731
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kröner: Die Ergebnisse !des Bernburger Hellsehprozesses. 731

einer Halbmillionenstadt und Gewerbe und Beschäftigung seines Ueber-
wohners. Hier läßt sich der Zufallskoeffizient in Zahlen eigentlich kaum
ausdrücken. Wieviele Haases gibt es in Halle, wieviele Schlächtereien,
welche Wahrscheinlichkeit besteht, daß in einem beliebig herausgegriffenen
Haus ein Schlächter wohnt, wie groß ist die Zufallsmöglichkeit,
daß diese Eventualität mit dem Namen Haase zusammentrifft, wieviele
Schwarzschlächter existierten damals in Halle, wie groß ist demnach
— auf die Einwohnerzahl bezogen — die Möglichkeit, daß ein Schlächter
und ein Schwarzschlächter in einem Haus wohnen? Alle diese Faktoren
, miteinander multipliziert, ergeben einen Wahrscheinlichkeitskoeffizienten
für die telepathische Wahrnehmung, der billionenfach
größer ist als die Zufallsmöglichkeit.

4- Fall: Schuhdiebstahl in Beesenlaublingen.

Die Sitzung fand bei Drost statt. Die Oertlichkeiten waren Drost
und dem Medium unbekannt. Das Medium beschrieb ziemlich genau
zwei Brüder mit einer schwindsüchtigen Schwester, nannte deren Namen
und beschrieb deren Wohnung richtig. Da bereits 8—io Tago
seit dem Diebstahl vergangen waren, förderte eine Haussuchung nichts
zutage. Die Möglichkeit, daß die Genannten die Täter waren, besteht
durchaus, jedoch genügt schon der Umstand, daß Personen an einem
unbekannten Ort genannt und beschrieben werden, die tatsächlich existieren
und von denen unter keinen Umständen anzunehmen ist, daß
das Medium von ihrer Existenz zufällig unterrichtet war, und auf die
der Bestohlene, wie er bestimmt« versichert, keinen Verdacht hatte, die
jedoch immerhin so zweifelhaft beleumundet waren, daß sie als die
Täter in Frage kommen konnten, um den parapsychischen Tatbestand
als gegeben zu betrachten. Ob ein unterbewußter Verdacht bestand oder
ob eine Abwesenheitstelepathie vorliegt, soll hier nicht entschieden
werden.

5. Fall : Silberdiebstahl bei Dr. Zickler in Aschersleben.

Das Medium beschrieb als Täter einen Mann mit Manchesteranzug
und gab an, daß das gestohlene Gut sich in Magdeburg, Petersslraße
Nr. X bei einem Juwelier befände, und zwar in einem Schrank, den
es genau beschrieb. Ein Polizeikommissar fuhr nach Magdeburg und
fand tatsächlich an der bezeichneten Stelle den Laden eines kleinen
Juweliers, ebenso den vom Medium beschriebenen Schrank. Da der Inhaber
nicht anwesend war, wurde der Schrank plombiert. Als er am
nächsten Tag geöffnet wurde, erwies er sich als leer. Die Schwester
des Juweliers gab aber an — wie der Polizeikommissar in seiner Prozeßaussage
bestätigte — daß in der Tat einige Tage zuvor ein Mann mit
Manchesteranzug dagewesen sei und Silber zum Kauf angeboten habe,
das nach der Beschreibung sehr wohl das gesuchte sein konnte. Man
habe gleich geargwohiit, daß das Silber gestohlen sei, und dem Mann
daher gesagt, er möge nochmals wiederkommen; er sei aber nicht
mehr erschienen.


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