Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: VI
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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VI

Am 9. September, morgens, erwachte seine Frau ungewöhnlich
früh und bemerkte mit Erstaunen, daß ihre Armbanduhr, die gut verwahrt
auf dem Nachttisch lag, stehen geblieben war. Sie zeigte ii/2 Uhr.
Die Uhr war seit 4 Jahren im Gebrauch, ohne daß sie je versagt hat.
Die Frau berichtete mir, daß sie sofort als sie das Stehenbleiben bemerkt
habe, von einem beklemmenden Gefühl überfallen wurde, das
sie nicht los werüen konnte, und es drängte sich ihr in demselben
Augenblick die Vorstellung auf, daß mit dem Manne etwas geschehen
sein müsse. Die Möglichkeit einer Selbsttötung hatte sie überdies in
diesen Tagen schon mehrfach in Erwägung gezogen.

Dies alles teilte sie mir frühmorgens in der Sprechstunde mit und
stellte glatt die Behauptung auf, daß ihr Mann persönlich das Stillstehen
der Uhr verursacht haben müsse. Gegen Mittag kam dann ein
Telephonanruf, der uns bestätigte, daß der Mann sich in der Nacht
vom 8. zum 9. September erschossen habe.

Nun aber das Merkwürdige. Die Uhr wurde zum Uhrmacher gebracht
, darüber befragt was mit der Uhr los sei, sagt er, daß sie durch
eine heftige Erschütterung verletzt wäre. ,,Sie werden sie halt herunter
geworfen haben/' Nein, die Uhr habe ruhig auf dem Nachttisch
gelegen. „Das sei ganz unmöglich.'5 Doch, es sei so. „Nein, das kann
nicht sein. Hier ist ein Stein gesprungen und das ist nur dann möglich
, wenn das Gangwerk durch äußere Gewalt plötzlich angehalten
wird. Wenn sie ruhig auf dem Nachttisch gelegen hätte, so könne das
eben nicht vorkommen; man solle ihm als Sachverständigen das nun
schon glauben. Die Uhr sei heruntergestürzt, oder wenn das nicht
passiert sei, dann wisse er nicht, wie das zustande gekommen wäre.
Von selbst wäre die Uhr jedenfalls nicht stehen geblieben/4

Daraus wäre zu schließen, daß der Eingriff, welcher die Uhr nach
Aussage des Sachverständigen gewaltsam angehalten hätte, in die
Reihe der phantombewirkten, telek ine tischen Erscheinungen einzureihen
wäre, und dieser besondere Fall wirft dementsprechend auch
ein besonderes Licht auf das Stehenbleiben von Uhren in der Nähe von
Angehörigen Sterbender überhaupt.

Fall II.

Anmeldung eines Sterbenden, d e r *d urc h einen tödlichen
Unfall endete, durch mehrmaliges lautes
Rufen, das a u ch von anderenPersonen gehört w u r d je.

Eine Patientin von mir, erhielt bei ihrer Entlassung den Rat, sie
solle von. Hause fortgehen und Krankenschwester werden. Sie hat
diesen Rat befolgt und tut seitdem Dienst in einem Krankenhause. Bei
ihren Eltern war ein Ehepaar als Zwangsmieter einquartiert, ein höherer
Forstbeamter mit seiner Frau. Die Ehe war eine unglückliche, aber
die äußeren Formen wurden namentlich von dem Manne durchaus gewahrt
, der als ein ungewöhnlich vornehmer und ritterlicher Charakter
geschildert wird. Zwischen diesem Manne und der Krankenschwester


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