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Vorwort des Herausgebers.
Der Name Karl August Ramdohk, mit dem unser Buch beginnt,
ist fast verschollen, so sehr, daß an genauere Angaben über
diesen bedeutenden Kopf und großen Bienenwirt so gut wie nichts zu
erhalten war *). Es ließen sich auch seine etwaigen Beziehungen **) nicht
klarlegen zu Johann Christian Ramdohr ***), Prediger zuGroß-Schierstedt
bei Aschersleben, der namentlich durch seinen »Abriß seines Magazinbienenstandes
nebst dessen Behandlung entworfen«, verlegt bei Carl
Wilhelm Ettinger Gotha 1779, sich einigen Namen gemacht und auch
den Frhr. v. Ehrenfels angeregt hat. Wohl weisen Schmid und Kleine in
der Einleitung zur Neuausgabe der »Bienenzeitung<c (I. Bd. vom Jahre
1861 S. VI) auf den Namen Ramdohk (in enger Verbindung mit EvRicri
und Christ) hin, aber es kann nur der Magazinbienenzüchter Johann
Christian gemeint sein, »Bausteine« für die ersten 16 Jahrgänge hat
auch kein Ramdohr geliefert (vgl. die lange Namenreihe S. IX).
v. Berlepsch, der unter den Vorläufern und Zeitgenossen seiner geliebten
Zunft scharfe Umschau gehalten und ganz köstliche Charakterbilder
in seiner »Biene und ihre Zucht mit beweglichen Wabern entworfen
hat, kannte ihn offenbar und merkwürdigerweise gar nicht.
Denn es ist nicht denkbar, daß er die Bedeutung der hier wiedererstehenden
Schrift verkannt, oder daß er sie gar totgeschwiegen hat,
weil sie seinen eigenen Bestrebungen immerhin hätte Abtrag tun
können. Dem Altmeister Dzierzon jedoch ist der bedeutende Antipode
(denn das war er in gewissem Sinne), >der so gründliche Oberamtmann
Ramdohr« nicht entgangen, wenn er ihn auch hinsichtlich der Schwarm-
bienenzucht (begreiflicherweise) »von dem Vorwurfe der Einseitigkeit
nicht freisprechen kann« (II. Jahrg. der Bienenzeitung Buchausgabe
II. Bd. S. 232). An einer andern Stelle (ebenda S. 249) ist Dr. Ramhohr
für ihn eine »Autorität«. — Wir wundern uns denn nicht, daß auch
Bi ssLi.ks Geschichte der Bienensucht oder Breidens Literatur über unsere
Bienen (in Ludwig: Unsere Bienen) den Namen Ramdohr nicht führen.
*) Verschiedene Sachkundige bemühten sich in dankenswerter Weise, leider
fast vergebens.
**) Auch K. A. Ramdohk selbst verrät darüber nichts.
***) Von J. C. Ramdohk rühren her die Werke:
Ra mdohb, [oh. Chr., \ ervollkommnete Magazinbienenbehandlung. Mit Kupfertafeln
177'».
— Magazin-Bienen-Behandlung. Mit Anmerkungen und mit einigen Bemerkungen
von J. KoKi.r.NKH. 4. Aufl. mit 2 Tafeln 216 S. Gotha 1812.
Von Dr. K. A. Ramdohb lagen mir vor die Werke:
— Kleine Abhandlungen aus d. Anatomie und Physiologie der Insekten:
Organe des Tastens bei den Bienen. — In: Magaz. d. Gesellschaft naturforsch
. Freunde. Berlin 1810. Vol. IV. S- 287—92 mit einer Tafel.
— Über die Organe des Geruchs und Gehörs der Gemeinen Biene. Ebenda
Berlin 1811 Vol. V. S. 386-90.
— Abhandlung über die Verdauungswerkzeuge der Insekten, Halle 1811.
— Anatomische Bemerkungen über den Egel in der Schafleber (Fasciola
hepatica). In: Magaz. d. Ges# naturforsch. Freunde, Berlin 1912 Vol. \ I.
Endlich finde ich noch zitiert:
— Zergliederung der gemeinen Honigbiene. Mit 10 Tafeln. Berlin 181 A
Eine Reihe obiger Werke führt auch A. db Kki.i.kk 1881 in seiner Bibliographie
auf, aber alle unter dem Namen Johann Ckbutia» Ramdohk.
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