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sieht man die Schwärme, die ihren Besitzern in den Felddörfern durch-
gehn, den Weg nach den Waldungen, als ihrem natürlichen Aufenthalte
, einschlagen.

In neuern Zeiten ist die Waldbienenzucht wo nicht ganz, doch gewiß
fast überall in Deutschland eingestellt, aber die noch jetzt an mehren
Gegenden gebräuchlichen Klotzbeuten erinnern an dieselben. Statt
in hohe grünende Waldbäume, höhlte man die Beuten in abgesägten
Baumstämmen — Klötzen — aus, und behielt übrigens die Form und
Einrichtung. sowie die Behandlung der Bienen bei; verpflanzte sie
jedoch aus den Wäldern in die Nähe der Häuser.

[8] Die Bienen in den Klotzbeuten schwärmen nicht häufig und
werden durch Zeideln benutzt, indem man im Frühjahr die Brettchen,
welche die Öffnung im Klotze der Länge nach verschließen, hin wegnimmt
und nun den ganzen Bau der Bienen mit dem Zeidelmesser
erreichen kann. Je nachdem die Beute liegt oder aufrecht steht, findet
man die Honigtafeln hinten oder oben. Nur Übung und Augenmaß
kann hierbei das Maß angeben, wieviel man davon nehmen soll, da
das Wägen der Beuten nicht anwendbar ist.

Die wohlfeilem und leichtern Bienen Wohnungen aus Stroh haben in
Deutschland die unbeweglichen Klotzbeuten großenteils verdrängt15).

Die Lagerstöcke — Stroh walzen — zeigen noch die ursprüngliche
Form niederliegender hohler Bäume. Sie sind bekanntlich sehr geräumige
, fast walzenförmige, aus Stroh geflochtene Behältnisse, vorn
und hinten mit einpassenden Deckeln verschließbar. Sie haben zum
Zeideln eine sehr bequeme Form, denn durch das Öffnen des hinteren
Deckels gelangt man unmittelbar zu den Honigscheiben, die sich im
Frühjahr leicht und ohne Beschädigung der Bruttafeln ausschneiden
lassen.

Auch in großen, aufrechtstehenden Körben wird die Zeidelbienen-
zucht in manchen Gegenden betrieben. Diese haben dann wohl oben
einen Deckel, bei dessen Abnahme man die Honigtafeln von oben ausschneidet
. Sind die Körbe aber oben zugewölbt und bloß unten offen
(Stülpkörbe), so müssen sie von unten gezeidelt werden. Die Körbe
sind zum Zeideln offenbar weniger geeignet als die Lagerstöcke.
Schneidet man bei den Deckelkörben die Honigtafeln oben aus, so entsteht
ein leerer Raum im Korbe, der den Stock kalt macht und die
Bienen gegen ihren Naturtrieb zwingt, von unten nach oben zu bauen.
Zeidelt man die Stülpkörbe von unten, so gelangt man nicht zum Honig,
ohne die Bruttafeln zu verkürzen, besonders wenn die Körbe nicht weit
und niedrig, sondern enge und hoch sind

Das Zeideln der Bienen ist immer ein mühsames und für die Bienen
selbst nachteiliges Geschäft. Es bringt das ganze Volk in Aufruhr


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