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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ramdohr1921/0035
28 Die Schwarmbienenzucht, verglichen mit der Zeidelbienenzucht.

Honigmagazine dadurch herstellen lassen, wenn man den Stöcken einen
starken Vorrat läßt, den sie von Jahr zu Jahr vermehren sollen. Dies
ist durchaus nicht ausführbar. Der Bienenstock wird nur einmal
fett, sagt der Korbbienenzüchter5■"'), und tötet50) die fetten
Stöcke, denn die Erfahrung hat ihm gelehrt, daß der fette Stock in den
folgenden Jahren nicht besser, sondern schlechter und niemals wieder
sehr honigreich wird.

b) Einfluß der jährlichen Vermehrung auf die Nachhaltigkeit57)

der Zucht.

Manche Bienenschriftsteller, die das Wesentliche der Schwarmbienenzucht
nicht begriffen haben, sagen von ihr, daß sie zwar oft schnell
den Stand fülle, daß aber in nachfolgenden schlechten Jahren ebenso
schnell sämtliche Stöcke verloren gingen, und führen dann Beispiele
an, wie unter andern der Verfasser einer kürzlich erschienenen kleinen
Schrift *), welcher sagt:

.Jm Jahre 1826 hatte ich vier Stöcke auf meinem Stande und mein
Nachbar ebensoviele. Mir schwärmte von allen Stöcken nur einer
einmal. Meinem Nachbar schwärmten zufällig seine vier Stöcke,
jeder zweimal, und er hatte zwölf Stöcke. Der Sommer wurde
schlecht für die Bienen, der folgende Winter sehr strenge und lang,
und siehe da! im Frühjahr waren meine Stöcke gut, meinem Nachbar
gingen sie alle bis auf zwei zugrunde, und diese waren so schwach y
daß sie sich im nächsten Jahre nicht erholten.«

So lauten ungefähr die Beispiele alle, die man zur Herabsetzung der
Korbbienenzucht oder zur Warnung vor dem häufigen Schwärmen aufführt
. Wer nun freilich so verfährt wie jener Nachbar, jeden Nach-
schwarm besonders einfängt und aufstellt und erst im nächsten Frühjahr
nachsieht, ob die Stöcke noch leben, der hat auch ähnliche Resultate
von seiner Bienenzucht zu erwarten. Beispiele von unverständiger
oder vernachlässigter Behandlung der Bienen beweisen nichts. Sie
kommen jedoch, wie ich wohl weiß, in Gegenden, wo die Zeidelbienenzucht
betrieben wird, öfter vor, weil man im Herbst sich wenig oder
gar nicht um den Zustand der Stöcke kümmert. Wo man aber die
Schwarmbienenzucht betreibt58, von kleinen Schwärmen mehre zusammenschlägt
und im Herbst die Stöcke genau untersucht, die leichten
und schweren59) ausstößt, die Überständer bei Mangel sorgfältig füttert,
da werden ähnliche Fälle wohl nicht vorkommen.

[28] Ob man gleich in neueren Zeiten schon sehr von der strengen
Magazinbienenzucht zurückgekommen ist, so wird doch oft der Grund-

*) Einfache Anweisung zur einfachen Bienenzucht. Reutlingen 1880. S. 21.


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