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Einfluß der jährlichen Vermehrung auf die Nachhaltigkeit der Zucht. 31

alte Mutter erfolgt, so ist es viel wahrscheinlicher, daß der Zeidelstock
weiserlos wird, als daß er seine Mutter erneuert. Da denn doch aber
der Tod der Mutter häufiger im Sommer als im Winter zu erfolgen
scheint, so wollen wir annehmen, die Wahrscheinlichkeit sei von beiden
gleich, und nur die Hälfte der Zeidelstöcke von denen, die die Mutter
verlieren, würde weiserlos. Hiernach ist es, wenn die Mutter auch
drei volle Jahre lebt, doch wahrscheinlich, daß ein Sechstel der Zeidelstöcke
, die nicht schwärmen, weiserlos wird. Nun lassen sich zwar
weiserlose Stöcke oft herstellen65), aber diese hergestellten Stöcke werden
in dem Jahre, wo dies erfolgte, nur Kümmerer sein60).

Der Schwarmbienenzüchter erhält allerdings beinahe eben[31]soviele
weiserlose Stöcke*), und zwar während der Schwarmzeit, aber durch
die starke Vermehrung auch hinlänglichen Ersatz für diesen Abgang,
und wenn er vorsichtig bei Auswahl der Ständer ist und nur Stöcke
mit jungen und einjährigen,!H) Müttern stehen läßt, so hat er, außer der
Schwarmzeit, Weiserlosigkeit nicht zu befürchten. Ohnehin gehen beim
Schwärmen die zu alten Mütter meist verloren, teils weil sie nicht
fliegen können**), teils weil sie von dem Schwarme abgestochen werden,
wenn ihre Fruchtbarkeit mit dem Fortschritte des Wabenbaues nicht
mehr Schritt hält. Zu dieser Jahreszeit aber werden leicht junge Mütter
erbrütet und befruchtet, und man bekommt bei der Schwarmzucht, selbst
bei weniger sorgfältiger Auswahl der Ständer, doch im Winter und
Herbst bei weitem weniger weiserlose Stöcke als bei der Zeidelbienen-
zucht, und hat stets in der Mehrzahl junge, sehr fruchtbare Mütter.

2. Hierzu kommt nun noch, daß das Gebäude der Honigstöcke zu
alt wird. Es ist nämlich eine bekannte Erfahrung, daß die Bruttafeln,,
wenn sie einige Jahre hintereinander zur Erziehung der Larven gedient
haben, schwarz, die Zellen enger werden und den Bienen nicht mehr
angenehm sind. Ein Stock mit veralteten Brutwaben hält mit jungen
Stöcken nicht mehr gleichen Schritt.

Der Schwarmbienenzüchter wählt daher im Herbst nur junge Stöcke
zu Überständern und stößt diejenigen aus, die zu alt werden. Der Besitzer
von Klotzbeuten und Lagerstöcken pflegt die alten Bruttafeln
tief aus dem Stocke herauszuschneiden, damit junge Tafeln gebauet

*) Von 225 Mutterstöcken wurden weiserlos:
8 die einmal,
17 welche zweimal,
_6 welche dreimal geschwärmt hatten, zusammen also

31 Stöcke,

folglich von 100 Stöcken 13—14 oder V-61).

**) Mütter, die beim Abziehen des Schwanns zu Boden fallen, bringe ich
nicht gern zum Schwärm, denn sie erleben fast nie den Herbst09).


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