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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ramdohr1921/0069
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Anmerkungen.

Waben) behindert zu sein. Daß es Völker (Königinnen) gibt, die von
Jahr zu Jahr Überragendes leisten, ist festgestellt; daß es sich dabei
um eine erblich gute Eigenschaft handelt, ist dadurch bewiesen, daß
in vielen Fällen die Nachzucht sich genau so auszeichnet. (Vgl. in
B. Befort 1920, Leistungen von Bienenvölkern nach dem Alter ihrer
Königinnen. Ar.mkruster 1920, Über Züchtung von Stämmen mit mehrjähriger
Umtricbszeit, in Arch. f. Bienenk. II, 3/4 und Armbrusti r
1919, Bienen ziichtitngskunde Berlin—Freiburg. Geiger 1921, Leistungs-
ptüfung in Arch. f. Bienenk. III3.) Es wäre nicht ausgeschlossen, daß
obiger Grundsatz, so weit er tatsächlich in weitem Maße praktisch
befolgt wurde und befolgt wird, mit dazu beitrüge, daß .der Ruf der
heutigen Heidebiene selbst in der Heide nicht überall ein guter ist. Ganz
streng wird der Grundsatz übrigens in der Heide nicht durchgeführt.
In ganz schlechten Jahren bleiben die besten Völker am Leben, in ganz
guten werden die schlechten Völker (auf keinen Kall die besten) zur
Fortpflanzung gebracht. In der Heide wird grundsätzlich und schon
seit langer Zeit folgerichtig auf Schwarmlust und Brütelust gezüchtet,
nicht aber folgerichtig auf erblich veranlagten Sammeleifer. Die
Heidebiene ist auf Grund dieser Überlegung zum mindesten eine sehr
einseitig angepaßte Biene. Vgl. Anm. 59.

56) Die bedenklichen Folgen dieses Grundsatzes könnten dadurch verhindert
werden, daß man solch ein bravstes Korbvolk nicht abschwetelt
(sofern man nicht zeideln oder schleudern kann), sondern ihm Luft
macht: abtrommelt und in einem Korb mit mäßigeren Vorräten überwintert
. Es mag noch erwähnt werden, daß der ,,gemiM'hte Betrieb" :
stabiler Brutkorb, mobile Aufsätze (z. B. der Kam 1 /-Korbbetrieb oder
das Verfahren, auf den umgestülpten Korb einen Kasten zu setzen, der
die wandernden Vorräte aufnimmt) nicht die gleichen Gefahren mit
sich bringt. Es kann freilich auch vorkommen, daß ein Bienenvolk
sich überarbeitet hat (ohne daß es dabei notwendigerweise erblich das
beste sein muß). Diese Überanstrengung ist besonders bedenklich,
wenn sie anläßlich der Spättracht erfolgt (Heide!). So kommen z. B.
solche Völker, die den Tannenhonig aufgestöbert und tüchtig ausgenutzt
hatten, sehr abgearbeitet und heruntergekommen in den Winter und
überwintern dann zudem noch schlecht (Ruhrgefahr bei Tannenhonig,
keine Verjüngungsmöglichkeit), so daß solch ein Korb- oder Kastenvolk
auch nur einmal fett wird! Wir sehen, der RAMDOHRSche Satz
darf nicht verallgemeinert werden, er wäre sonst der Tod der Leistung-
zucht!

57) Begriff Nachhaltigkeit siehe oben Anm. 33.

r>") Die Heide-Korbimker sind durchschnittlich auch Meister ihres Fachs.
M) Vgl. Anm. 55.


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