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Ramdohhs Versuche im Lichte der heutigen Bienenzucht.
Weiselzellen, Anbrütekasten, Umlarven, Brutschrank, Belegplatzbetrieb
, Zuchtbuchführung) hat sich verbessert, so daß man selbst
bei schwarmfreiem Betrieb leichter vermehren kann nach bestimmten
Grundsätzen;
12. die Bekämpfung der Seuchen ist erleichtert;
13. der Absatz der Bienenzuchtprodukte ist zurzeit noch sicherer,
müheloser und einträglicher.
b) Fortschritte, welche die Schwarmimkerei gegenüber
Ramdohrs Zeiten gemacht hat (bzw. noch machen kann).
1. Der Heideimker hat heute besser durchschnittlich die Möglichkeit,
seine nackten Völker zu verwerten durch Verkauf, dafür sorgen:
a) die besseren Verkehrs Verhältnisse,
ß) die gesteigerte Nachfrage, größeres Interesse für Bienenzucht
, dabei das starke Überwiegen der schwarmfreien Betriebe
in Deutschland (mit ihrem schwachen Standzuwachs);
2. das Wachs kann günstiger abgesetzt werden als früher, denn der
Bedarf an gutem Bienenwachs ist größer geworden — auch die
mobile Imkerei ist stark beteiligt als Abnehmerin —, und die
Konkurrenz des ausländischen Wachses und Ersatzwachsos ist
zunächst noch weniger gefährlich;
3. der Schwarmimker ha't heute eher die Möglichkeit, auch den
Heidehonig zu schleudern (Erfindung von Heidehonig-Lösmaschinen
);
4. auch die Schwarmimkerei hat jetzt schon Anteil an den unter a
aufgezählten Vorteilen, z. B. 8, 10, 12, 13;
5. möglicherweise läßt sich — Zanders Befunde geben hierzu
einige Hoffnung — eine Bienenrasse züchten, deren Honigvorräte,
selbst wenn sie in der Heide gesammelt sind, sich besser schleudern
lassen (züchterische Erhöhung der Schleuderfähigkeit);
6. es ist nicht ausgeschlossen, daß die erfinderische Technik einmal
auf billigem Wege und auf nicht zeitraubende Weise verhüten
kann, a) daß man das Volk bei Heidchonig Uber wintern muß,
b) daß man die schwersten Stöcke von der Zucht ausschließen
(töten) oder weggeben muß, c) daß Völker auf jungem Bau so
leicht verunglücken beim Herumnehmen und beim Wandern,
d) daß die Schwarmaufsieht und das Wanderfertigmachen der
Körbe nicht so viel Zeit benötigt (Aufsatzbetrieb über umgestülpten
Körben, Anpassung an den Kanitzbetrieb und ähnliche, selbsttätiger
Schwarmfang);
7. nicht ausgeschlossen ist es, daß die Technik billige Mittel und
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