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Ludwig Armbruster.
oder durch Abschätzen, indem man sieht frägt, der wievielte Teil der
Wabe mit Brut bedeckt ist; die Eier bleiben unberechnet; jüngere Brut
kann teilweise als bedeckelte Brut berechnet werden, zumal wenn (wie
dies meist der Fall sein wird) sich noch Honig und Pollen auf der
Wabe vorfinden. Die Zahl der Quadratdezimeter-Brutwaben x 800 =
Zahl der gelieferten jungen Bienen. Die verdeckelte Brut verlangt kein
Futter und fast keine Wärme mehr. 10 000 Bienen = 2 Pfund = 5 Pfund *)
Honig. Also Wachs und Bienen werden am besten in Honig umgerechnet.
Bruteinschränkung hat zwar einige Vorteile, läßt sich aber
nicht in allen Beuten gleichmäßig durchführen, verhindert auch das
Schwärmen nicht so sicher wie Brutentnahme und Bauenlassen; der
Zusammenhang zwischen Bruteinschränkung und höheren Erntezahlen
ist zu sehr abhängig von der Geschicklichkeit und dem Glück.
Honigentnahme, grundsätzlich nur aus dem Honigraum, denn
die Beute wird geprüft. Sie erfolge im allgemeinen bei allen Systemen
zu gleicher Zeit. Die Waben (Honigraum) werden vor und nach dem
Schleudern gewogen, Wachsdeckel bleiben unberücksichtigt; es ist stets
der ganze Honigraum zu schleudern.
Notfütterung suche man nach Möglichkeit zu vermeiden (nicht
zu oft schleudern!), nötigenfalls ist die Futtermenge mit den näheren
Umständen genau aufzuschreiben. Jede besondere Triebfütterung
unterbleibt am besten.
Einwinterung. Die Honigräume sind zu gleicher Zeit zu entfernen
. Die Einengung sei mäßig oder unterbleibe ganz und sei gleichmäßig
. Das Futter sei reichlich bemessen und Uberall das gleiche
{genau aufzeichnen). Bei Mangel an Spättracht dauert die Winter
fütterung nicht über den September hinaus. Man hält sich hinsichtlich der
Überwinterung (Obenüberwinterung) an die Vorschriften des Erfinders.
Totenfall-Zählungen haben nur dann einen Wert, wenn man eine
Flugsperre, am besten eine verdunkelte, anbringt. Man beschränke die
Zählung auf die Zeit etwa vom 15. November bis zum Eintritt des
Reinigungsflugwetters.
Die Winterzehrung kann mit der Wage verfolgt werden, indem
man etwa zur Zeit der Einpackung bis zur Zeit des ersten größeren
Reinigungsausfluges (Zeit aufschreiben!) Wägungen vornimmt. Über
die Volksstärke beim Ein- und Auswintern sind dabei möglichst genaue
Aufzeichnungen zu machen (mindestens Zahl der belagerten Wabengassen
, Stärkeverhältnis der Völker!).
Über das Erweitern im Frühjahr seien keine Anweisungen gegeben
. Jeder Prüfer verfahre nach der Art, die er für seine Gegend
für die beste hält, doch verfahre er bei allen Völkern tunlichst nach
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