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gen eine auffallende Veränderung, und zwar in Hinsicht sowol der Zahl, als
auch der Verbindung und der Form, welche hinter dem Zungenbeine liegen
. Von diesen aber schwindet allmählich einer nach dem andern, bis endlich
nur die des vordersten Kiemenpaares und diejenigen übrig geblieben
sind, welche wir mit den Schlundkiefern der Fische verglichen haben. Gleichzeitig
rückt das letzte Knorpelpaar, während es, wie alle andern übrig bleibenden
Skelettheile, sich vergröfsert, immer weiter nach vorne, bis zuletzt
die untern Enden seiner beiden Hälften mit dem Mittelstücke des Zungenbeines
in Berührung, und wenn dieses geschehen, auch durch fibröses
Gewebe in Verbindung kommen *). — So stellt denn, was bei Salamandern
und Molchen vom Kiemengerüste übrig geblieben ist, zuletzt nur einen
Anhang des Zungenbeines dar, auf dem der Pharynx eine Unterstützung
behält.
Anmerkung. Eine merkwürdige Abweichung von dem gewöhnlichen Baue stellt diefs
Gebilde bei dem 10 Zoll langen Triton ensatus dar, den mein leider zu früh verstorbener
Kollege Eschscholtz aus Californien mitgebracht hat, und der von mir
anatomisch untersucht und in dem von mir herausgegebenen fünften Hefte des zoologischen
Atlasses meines Freundes näher beschrieben worden ist. Das ursprüngliche
Zungenbeinhorn (Tab. IV. Fig. 9. a) ist durch einen langen und knorpeligen Faden
mit dem vordem Ende der Copula (b) verbunden, und ist innig mit ihr verwachsen:
über der Copula aber, und gleichfalls mit ihr verwachsen, befindet sich ein Paar weit
über sie nach vorne vorspringender Platten (cc), von denen nichts ähnliches bei den
europäischen Tritonen vorhanden ist. Die Ueberreste der Schlundkiefern (e) sind
theils nach vorne, theils unter einander, theils auch mit der obern Fläche der Copula
innig verwachsen; die Ueberreste des vordem Paares der Kiemenbogen verhalten sich
ganz so, wie in den europäischen Tritonen. Uebrigens ist der ganze Apparat, wie in
diesen, nur knorpelig.
Die beiden oben angegebenen Platten, die über die kleine Copula nach vorne
weit vorspringen, sind vermulhlich nur Auswüchse von dieser und auch wol nur spätem
Ursprungs. Sie dringen zum Theil in die breite und dicke Zunge hinein, dienen
zur Unterstützung derselben, und entsprechen der Bedeutung nach offenbar dem Zungenknorpel
oder Zungenknochen der Fische, nähern sich aber durch ihr paariges Vorkommen
, also durch ihren Bildungstypus, nur allein dem Zungenknorpel des Petro-
*) Siebold am angef. Ort.
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