http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rathke1832/0049
39
myzen an. Auch mag die innige Verbindung aller Theile, die zu dem oben beschriebenen
Apparate gehören, zur Regierung der ziemlich grofsen Zunge von wesentlichem
Nutzen sein.
In den ungeschwänzten Batrachiern dagegen, wenigstens in Rana escu-
lenta und R. temporaria (Tab. IV. Fig. 5 — 8.), verschwinden zuvörderst alle
frei liegende (von einander getrennte) Knorpelbogen der Kiemen: darauf
aber werden alle Theile des Zungenbeines dünner und platter, und verwachsen
theils unter einander, theils auch mit den beiden Knorpelplatten, die
hinter ihnen liegen, und worauf sich früher die jetzt verschwundenen Kie-
menbogen stützten. Von diesen übrig bleibenden Stücken nehmen nun die
Seitentheile des ursprünglichen Zungenbeines an Länge bedeutend zu, an
Dicke und Breite aber, wenigstens in ihren obern Hälften, bedeutend ab,
und werden so dann zum gröfsern Theile fadenartig dünne. Die beiden
hintern und ursprünglich zu den Kiemen gehörigen Platten schnüren sich,
wo ungefähr die Mitte ihrer Länge ist, ziemlich tief ein, und wachsen nach
hinten in 2 mäfsig lange Horner aus, die dann den Kehlkopf theils von
vorne, theils auch von den Seiten umfassen. An den beiden Seitenrändern
der Platte endlich, die aus der Vereinigung der oben angegebenen Knorpelstücke
entstanden ist, wachsen noch 2 Paare, und aus dem vordem Piande
ein Paar kleinerer Hörner hervor So ist denn also die schildförmige und
mit mehreren Vorsprüngen versehene Platte, unter deren Form uns das
Zungenbein der erwachsenen Frösche und Kröten erscheint, aus einer Verschmelzung
und Umgestaltung mehrerer einzelner Knorpelstücke entstanden,
die ursprünglich nur lose unter einander verknüpft, und in Hinsicht sowohl
der Form, als auch der Bedeutung von einander wesentlich verschieden
waren.
§. 12. Blicken wir auf das, was ich bis hieher über die Fische und
Batrachier schon mitgetheilt habe, noch einmal zurück, so wird sich uns
daraus ergeben:
1) Dafs ein ähnlich zusammengesetzter und auf ähnliche "Weise mit dem
Schädel verbundener Skelettheil, als das Zungenbein der Fische und
insbesondere der Plagiostomen und der Syngnathen ist, auch in den
Larven der Batrachier vorkommt.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rathke1832/0049