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sloffigen Platte und aus einer grofsen Anzahl ähnlich, wie bei den
Gräthenfischen, gestalteter Blättchen, von denen einige der vordem,
andere aber der hintern Seite jener Platte angeheftet sind, die alle
von dem innern Rande der Kiemen divergirend nach aufsen verlaufen,
und die, wenn auch nicht alle, so doch beinahe zur Hälfte der Zahl,
nämlich beinahe so viel ihrer mit der hintern Fläche jener Platte verbunden
sind, über die Platte weit nach aufsen vorspringen *). Allmählich
aber werden die vorspringenden Theile der Kiemenblättchen
resorbirt, so dafs zuletzt die Platte theils deshalb, theils auch weil sie
an Breite weit mehr, als jene Blättchen an Länge, zunimmt, über alle
Blättchen, die mit ihr vereinigt sind, nach aufsen etwas vorspringt.
Zugleich auch wird diese Platte dicker, und nimmt ein beinahe fibrösartiges
Gefüge an. Auch bilden sich in ihr, nicht aber in den Blättchen
, allmählich mehrere Knorpelstreifen, die eine einfache Pieihe
zusammensetzen und von dem knorpligen Kiemenbogen divergirend
nach aufsen verlaufen, oder die auch, wie nach Geoffroy's Angabe
bei Squalus longirostris **), zu einer vierseitigen Knorpelplatte verschmolzen
sind, anstatt dafs bei den Gräthenfischen, wenigstens der
Piegel nach, sich in einem jeden Kiemenblättchen ein solcher, obgleich
viel schwächerer Strahl ausbildet. Ferner entstehen in dem äufsern
Rande der mehrmals erwähnten zellstoffigen Platte zwei besondere
Knorpel, von denen der eine der oberen, der andere aber der unteren
Hälfte der Kieme angehört, und von denen nichts Aehnliches bei
den Gräthenfischen wahrgenommen wird (§. 34.). In Folge aller dieser
Umbildungen aber erscheint nun eine jede ganze Kieme der Haifische
zuletzt als eine Zusammensetzung aus 3 verschiedenen Schichten
, die alle unter einander innig zusammenhängen. Die mittlere von
ihnen besteht aus Knorpelgewebe und aus einem verdichteten, fast fibrösen
Zellstoffe, und wird sowol an ihrem innern, als auch an ihrem
äufsern Rande durch Knorpelbogen begränzt; die vordere Schicht
*) Ratlikc's Beiträge zur Gesch. d. Thierwelt. Abteilung 4.
*) Annales cht Museum, Vol. X.
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