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1. kommt bei vielen Knorpelfischen mehr als ein Paar von Nebenkiemen
vor;
2. hat sich an jeder Hauptkieme eine die einzelnen Blätter derselben
verbindende besondere Platte ausgebildet, und es hat sich
diese Platte bei den Petromyzen am meisten gesondert;
3. sind bei den Petromyzen der Hauptkiemen weit mehr vorhanden
, als bei den übrigen Fischen, und
4. hat sich bei ihnen noch ein besonderer Schlauch ausgebildet,
der den Kiemen das oxydirte Wasser zuführt.
Die Norm und das Vorbild für den Bau des oxydirenden Antheiles
der Hauptkiemen der Fische bieten der Blennius und diejenigen Gräthen-
fische dar, deren Kiemen in der Art, wie bei jenem, beschaffen sind.
Der Bau, welchen bei den verschiedenen Fischen der oxydirende An-
theil jeder Hauptkieme darbietet, stellt bei ihnen nur verschiedene Mo-
dificationen eines und desselben Schemas dar.
Die Nebenkiemen oder halben Kiemen der Haifische, Rochen und Chimären
, desgleichen die hintern Nebenkiemen der Störe sind die Seitenstücke
der Nebenkiemen der Gräthenhsche.
Die Nebenkiemen richten sich in ihrem Baue bei jedem Fische, mit
Ausnahme jedoch des Heterobranchus anguillaris, nach dem Baue der
Hauptkiemen desselben, erlangen aber nicht eine solche hohe Ausbildung
, wie diese.
Die Kiemenblättchen der geschwänzten Batrachier stellen Nachbildungen
der Kiemenblättchen der Gräthenhsche im Allgemeinen, die der
ungeschwänzten Batrachier aber fast alle (nämlich mit Ausnahme der
äufsern und zuerst vorhandenen) Nachbildungen der baumförmigen
Nebenkiemen des Heterobranchus anguillaris dar.
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