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sind; 3) dafs die wesentlichsten Blutgefäfse derselben nicht an der äufsern
Fläche derselben verlaufen, sondern an der innern, und von innen in sie
hineindringen; 4) dafs sie bei den Gräthenfischen ein festeres Gefüge haben,
als für gewöhnlich die Knochenstücke des Schleimblattes. Doch sind alle
diese Gründe nicht hinlänglich genug, um daraus mit Sicherheit den Beweis
für die eine oder die andere Ursprungsstelle jener Theile führen zu können
. So viel aber ist gewifs, dafs an den angegebenen Theilen Verhältnisse
vorkommen, die sowol dem Nerven- als dem Eingeweidskelete angehören;
denn dafür sprechen theils die oben angeführten Gründe, theils auch der
Umstand: 1) dafs der Kiemencleckel einiger Fische mit Kiemenblättchen versehen
ist; 2) dafs derselbe Fall auch für die Zungenbeinbogen einiger Fische
gilt; 3) dafs die Kiemenhautstrahlen und der Kiemendeckel die Strahlen
wiederholen, welche an den Kiemenbogen der Plagiostomen vorkommen.
§. 44. Welchen Körpertheilen der höhern Thiere die verschiedene Skelettheile
, welche zu dem Kiemenapparate der Fische gehören, der Bedeutung
nach gleich zu stellen seien, diese Untersuchung hat schon mehrere
Zootomen beschäftigt, und hat gar manche und einander zum Theil ganz
widersprechende Hypothesen zur Folge gehabt. Es würde uns hier zu weit
führen, und es würde auch eine völlig nutzlose Arbeit sein, wenn ich alle
diese Hypothesen jetzt näher angeben wollte. Weshalb es denn genügen
mag, angeführt zu haben, dafs man einige von jenen und den Fischen an-
gehörigen Theilen hinsichtlich ihrer Bedeutung mit dem Zungenbeine, andere
mit dem Brustbeine, und noch andere mit den Kehlkopfknorpeln der
höheren Thiere verglichen hat. Das leitende Princip bei diesen Vergleichun-
gen suchte man entweder nur in der Form, oder nur in der respektiven Lnge
jener Theile, oder auch wol, wie es unter andern von Geoffroy geschehen
ist, für den einen Theil mehr in der Form, für einen andern in der
respektiven Lage desselben, selten nur in den Form- und Lagerungsverhältnissen
zugleich. Das beste Prüfungsmittel nun aber für alle diese Hypothesen
gewährt uns die Geschichte der individuellen Entwicklung der verschiedenen
Wirbelthiere, und durch sie vorzüglich werden wir uns eine hellere
Einsicht in die Bedeutung auch derjenigen Theile, von welchen hier jetzt
die Fiede ist, verschaffen können. Ich will deshalb das Wesentlichste von
dem,
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