Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rathke1832/0125
115

der hei der Mehrzahl der Wirbelthiere vorkommende Gürtel für die vordem
Extremitäten, wie nicht wenige Anatomen jetzt schon der Meinung sind,
und welche Meinung ich an einem andern Orte auch durch die Entwicke-
lungsgeschichte werde zu erhärten suchen, die Bedeutung von Halsrippen hat,
dieser Gürtel aber nicht weniger komplicirt ist, als der aus den Quadratbeinen
und dem Unterkiefer zusammengesetzte. Auch haben Mehrere sich
schon dafür erklärt, dafs die Quadratbeine Puppen darstellen. Nur hat, so
viel mir bekannt, noch Niemand vom Unterkiefer ausgesagt, dafs auch dieser
in die Kategorie der Puppen gehöre, sondern fast Alle, die sich mit der
Deutung der Schädelknochen beschäftigt haben, sind zu erweisen bemüht
gewesen, dafs er ein Extremitäten-Paar für die Schläfenbeine darstelle. Es
liegt mir deshalb ob, dafs ich, was mir diese letztere Meinung Anstöfsiges
zu haben scheint, liier darlege. 1) Zum Theil hat man sich bei Aufstellung
derselben wol durch die Beschaffenheit der Frefswerkzeuge der Insekten
und Krustaceen leiten lassen. Allerdings nun sind die Maxillen dieser
Thiere, wie Savigny unwiderleglich nachgewiesen hat, und wofür auch
meine Entwickclungsgeschichte des Plufskrebses eine Bestätigung gegeben hat,
die Ptepräsentanten der Extremitäten am Kopfe, aber der Typus der Glieder-
thiere ist ein durchaus ganz andrer, als der Typus der Wirbelthiere, jeder
von beiden ist durch sich selbst zu erklären, und was für den einen gilt,
läfst sich nicht für jeden Fall auch auf den andern übertragen. 2) Ferner
hat man die Zähne mit den Nägeln verglichen, und nun zum Theil auch
aus dem Dasein der Zähne im Unterkiefer geschlossen, dafs dieser ein Paar
von Extremitäten darstelle. Aber auf die Schlundkiefern, die Kiemenslützen
und einen Theil des Zungenbeines vieler Fische findet man ähnliche kleine
Zähne einzeln oder mittelst kleiner sie tragender Platten aufgesetzt, als auf
den Unterkiefer derselben, und bei andern, wie zum Beispiel bei Labrus
und Srarus, findet mau ähnliche grofse Zähne in die Schlundkiefern tief
eingekeilt, wie in dem Unterkiefer nicht blos mancher Fische, sondern auch
höherer Wirbelthiere^ und doch ist Niemand bis jetzt auf die Idee gekommen
, die Schlundkiefern und Kiemcnstützen für Extremitäten zu halten. Ich
glaube über die Zähne eine Wahrheit anzugeben, wenn ich den Ausspruch
von Carus wiederhole, dafs sie ein Erzeugnils des Sehleimblattes der Keim-

15 *


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rathke1832/0125